Berlin (dpa) - Nach Einschätzung der Hilfsorganisation Brot für die Welt dient das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta vor allem den Interessen großer Unternehmen.
«Weder Europa noch die Welt benötigen eine weitere Deregulierung von Handelsbeziehungen», erklärte Handelsexperte Sven Hilbig in einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung.
Brot für die Welt kritisierte insbesondere, dass Kanada und die EU untereinander auf Standards geeinigt hätten, «um sie dann der Welt vorzugeben». Globalisierung könne nur dann gerecht gestaltet werden, wenn alle Staaten einschließlich der Entwicklungsländer mit einbezogen würden.
«Statt Investoren durch weitere Investitionsschutzregelungen zu privilegieren, sollte sich die EU dafür einsetzen, dass europäische Firmen ihre Pflichten im Ausland wahrnehmen», so Hilbig.
Ceta soll nach siebenjährigen Verhandlungen am Sonntag bei einem EU-Kanada-Gipfel in Brüssel von beiden Seiten unterzeichnet werden. Das Abkommen soll nach EU-Angaben 99 Prozent der Zölle im Handel zwischen der EU und Kanada beseitigen und so die Wirtschaft beflügeln.