Freitag

Ever Oasis: Das Action-RPG für den 3DS im Test

Gaming-News

Ever Oasis entsprang dem gleichen Kopf, der auch schon Secret of Mana erschaffen hat. Das allein hat mich schon neugierig gemacht. Es war schließlich dieses Spiel, welches mich damals überhaupt erst an das Genre der Rollenspiele führte. Ob Koichi Ishii mich mit seinem neuen Spiel genauso begeistern konnte, lest ihr im folgenden Test!

Ein plötzlicher Beginn

Ever Oasis spielt in einer Welt, die einst der unseren glich, mittlerweile aber zu größten Teilen aus Wüste besteht. Das „Chaos“ ist über die Welt gekommen und hat alle Lebewesen verzehrt und zu Monstern gemacht. Ihr spielt einen kleinen Sprössling, ein Pflanzenwesen, welches einen Samen im Herzen trägt. Euer Samen ist jedoch etwas ganz besonderes, da ihr ein Kind des großen Baumes seid. Das bedeutet, dass ihr inmitten der Wüste eine eigene Oase erschaffen könnt.
Ihr startet in der Oase eures großen Bruders, der letzten der Welt. Dort sollt ihr darauf vorbereitet werden, in Zukunft ein guter Häuptling für eure Oase zu sein. Dies tritt allerdings weitaus früher als geplant ein. Die Heimat eures Bruder wird vom Chaos angegriffen und er schickt euch in letzter Sekunde fort. Ihr landet bei einem Wassergeist, der mit euch eine neue Oase erbaut und euch von da an mit Rat und Tat zur Seite steht. Eure Aufgabe beginnt also: Lasst eurer Refugium wachsen und gedeihen, so dass immer mehr Lebewesen zu euch ziehen und befreit die Welt vom Chaos.

Es wächst und gedeiht!

Ein zentrales Element von Ever Oasis ist also die Pflege eurer Oase. Jeden Tag kann ein Besucher auftauchen, der entweder direkt begeistert ist oder dem ihr Anreize schaffen müsst, damit er bei euch einzieht. Zu Beginn kommen vor allem andere Sprösslinge, die den Samen in ihrem Herzen dazu nutzen können, kleine Knospenläden zu eröffnen. Ihr entscheidet dabei, welche Läden gebaut werden sollen und wo diese stehen.
Nun ist es eure Aufgabe, die Läden mit den nötigen Ressourcen zu beliefern, damit sie nicht leer gekauft werden und die beworbenen Gegenstände zahlreich vorhanden sind. Neben den potentiellen Bewohnern und Bewohnerinnen kommen nämlich auch Pinguhus in eure Oase. Diese unfassbar putzigen Mischlinge aus Uhu und Pinguin lassen ihre Taujuwelen in euren Läden. Das ist die Währung in Ever Oasis, welche ihr dann wiederum zum Bau neuer Läden oder für Gegenstände und Ausrüstung nutzen könnt. Das Ganze ist allerdings sehr simpel gehalten. Selten spricht etwas dagegen, einen Laden zu bauen, so dass eine taktische Komponente hier völlig fehlt. Etwas mehr Tiefe hätte diesem Spielelement sicher gut getan.

Beziehungsarbeit lohnt sich!

Es kommt höchstens mal vor, dass bestimmte Läden neue Reisende durch die verkauften Gegenstände in eure Oase locken. Die könnt ihr erneut zum Bleiben veranlassen, damit eure Bevölkerung immer weiter wächst. Je größer euer Gefolge (so wird eure Bevölkerung genannt), desto höher steigt das Level der Oase. Das sorgt für mehr Platz für eure Baupläne und schaltet besondere Fähigkeiten frei, wie eine Wiederbelebung eures Charakters.
Es lohnt sich allerdings auch, immer wieder mit bereits eingezogenen Charakteren zu sprechen. Diese haben oftmals kleine Quests für euch oder Gerüchte über Lebewesen, die in der Wüste umherirren und von euch gefunden werden müssen. So habt ihr neben der Hauptquest also immer auch weitere Anreize, eure Oase zu verlassen und die weite Wüste zu betreten. Im übrigen ein guter Moment um kurz ein paar Worte über die Optik des Spiels zu verlieren. Neben den wirklich liebevollen Charakterdesigns war die Oase nämlich noch recht schlicht gehalten. Einzelne Wege mit ein paar kleinen Häuschen, die lange nicht das grafische Maximum aus dem 3DS holen. Sobald ihr allerdings die Wüste betretet, seht ihr, was in diesem Modul steckt. Fließende Sandströme, riesige Dünen und Gebirgszüge, die wirklich beeindrucken können. Ever Oasis schafft es tatsächlich, diese Massen an Wüste interessant aussehen zu lassen, so dass man die einzelnen Winkel auskundschaften möchte.

An die Waffen!

Hier eröffnet sich dann auch der zweite große Spielabschnitt und ihr landet in einem recht klassischen Action-RPG. In der Wüste leben nämlich die vom Chaos besessenen Monster, welche ihr im Kampf erledigen könnt. Dabei stehen euch ein leichter und ein schwerer Angriff zur Verfügung.In brenzligen Situationen könnt ihr mit einer Rolle drohenden Angriffen ausweichen und über eine Lock-On-Funktion eure Gegner ständig im Blick halten. Später steht euch auch noch Magie im Kampf zur Verfügung, die ihr mit einem einfachen Knopfdruck aktivieren könnt. Eure Bewegungen wirken dabei oftmals etwas klobig, so dass ihr einige ungewollte Treffer einstecken werdet.
Aus diesem Grund solltet ihr übrigens immer schauen, eine zufriedene Oase zu haben. Ist euer Gefolge zufrieden, versorgt euch der große Baum im Zentrum mit Kraft und erhöht eure Lebenspunkte deutlich.
Die Monster lassen nach einem Kampf dann diverse Ressourcen liegen, die ihr entweder erneut euren Läden zu Gute kommen lasst oder selber Gegenstände daraus herstellt. So könnt ihr zum Beispiel neue Waffen und Ausrüstung oder Heiltränke craften. Die Waffen bieten dabei auch einiges an Vielfalt: Schwerter, Bumerang oder Magiestab spielen sich alle anders und sind auch gegen unterschiedliche Gegnertypen effektiv, sodass ihr euch gut überlegen müsst, welche Ausrüstung ihr mit in die Wüste nehmt.

Im Team seid ihr stark!

Um eure begrenzten Möglichkeiten dabei etwas auszugleichen, könnt ihr auch Charaktere aus eurem Gefolge mitnehmen. So erkundet ihr mit bis zu zweit weiteren Partymitgliedern die Wüste. Diese haben dann neben anderen Waffen auch diverse Talente, die eurem Hauptcharakter nicht zur Verfügung stehen. Manche sind in der Lage, Erze abzubauen, andere können graben, wieder andere spezielle Schalter umlegen oder große Steine zerstören.
Besonders hilfreich sind dabei die sogenannten Biestlinge, also antropomorphe Wesen, die entweder einem Skorpion, einer Echse oder einem Hasen ähneln. Diese Biestlinge können keinen Laden in eurem Dorf eröffnen, bieten euch in der Wüste allerdings völlig andere Spielmechaniken und Vorteile. Bei jeder Rückkehr in eure Oase verteilen sich dann die im Kampf erbeuteten Erfahrungspunkte auf eure Gruppe. Ihr steigt damit Level auf und schaltet neue Talente frei. Nicht genutzte Mitglieder eures Gefolges könnt ihr bei einer Rückkehr außerdem damit beauftragen, euren Garten zu beackern oder auf Expeditionen schicken. Damit gelangt ihr an zusätzliche Ressourcen.

Ever Oasis: Schwerpunktthema Freundschaft?

In der Wüste findet ihr außerdem immer wieder kleinere und größere Höhlen sowie riesige Dungeons, die das absolute Highlight von Ever Oasis sind. Hier kommt es darauf an, die unterschiedlichen Talente eures Gefolges zielgerichtet einzusetzen. Nur so könnt ihr die Rätsel dieser Höhlen lösen um zu den riesigen Bossen zu gelangen. Trotz des klobigen Kampfsystems machen diese nämlich großen Spaß. Manche Bereiche der Dungeons können sogar erst viel später erschlossen werden, weil euch noch der ein oder andere Charakter mit einem besonderen Talent fehlt. Zum Glück sind allerdings überall in der Wüste Teleport-Plattformen vorhanden, mit denen eine Schnellreisefunktion aktiviert wird.
Koichi Ishii sagt dazu: „In der Geschichte von „Ever Oasis“ geht es in erster Linie darum, mit Freunden zusammenzuarbeiten und einander zu unterstützen. Deshalb wollten wir keinen Helden, der alles allein erledigen konnte. Obwohl unser Held die Windmagie besitzt, eine besondere Fähigkeit, die starken Wind erzeugt, stößt er auf Gegner, die gegen diesen Angriff immun sind und findet sich in Situationen wieder, in denen ein Weiterkommen ohne die Hilfe anderer Bewohner unmöglich ist.“ Dieser Fokus auf Freundschaft gelingt aber nur bedingt. Die große Masse an Charakteren, die in eure Oase kommen, verhindern eine wirkliche Tiefe der Charaktere. Dadurch fällt es schwer, eine wirkliche Bindung aufzubauen, die aber notwendig ist, um Beziehungen glaubhaft zu vermitteln.
Das Potential ist sicher da, Biestlinge, Sprösslinge und die gesamte Welt, in der sie leben, sind wunderbar gestaltet und wecken großes Interesse in mir, mehr darüber zu erfahren. Nur bleibt die gesamte Geschichte in Ever Oasis relativ flach. Ich hoffe aber tatsächlich darauf, in Zukunft mehr Zeit in dieser oder einer ähnlichen Welt verbringen zu können.

Fazit

Nichtsdestotrotz: Die Mischung aus Action-RPG und Aufbaustrategie sorgt für ein sehr frisches Spielkonzept, welches immer wieder zu motivieren weiß. Erfolge wie das Aufleveln der Oase sind schnell zu erreichen. Daher dachte ich immer wieder: „Das mache ich eben schnell noch!“
Jede Reise in die weite Wüste, das Entdecken neuer Abschnitte untermalt von einem Soundtrack, der sowohl die Weite des Sandmeeres aber auch die Geborgenheit eurer Oase wunderbar widerspiegelt: Ever Oasis wird dadurch zu einem kleinen, lohnenswerten Erlebnis. Ein bisschen mehr Fokus auf die Geschichte und ein Kampfsystem mit mehr Feinschliff hätten hier sicher gut getan. Trotzdem bin ich mir sicher, dass ihr euren Spaß an diesem Titel für Nintendos Handheld-Konsole haben werdet!

Qualcomm kooperiert mit chinesischer Marke für Kinder Smartwatch

IT-News

Qualcomm – dieser Name sollte vielen schon einmal begegnet sein. Das Unternehmen aus dem kalifornischen San Diego gehört zu den größten Halbleiterherstellern der Welt. Die meisten der auf dem Markt erhältlichen Smartwatches sind mit einem Chip dieser US-Marke ausgestattet. Das derzeit gängige Modell ist der Snapdragon 2100. Ganz aktuell hat Qualcomm auf dem Mobile World Congress (MWC), der aktuell noch bis einschließlich 1. Juli in Shanghai stattfindet, eine Neuigkeit zu verkünden.

Ein Prozessor ist sicherlich für viele nicht besonders spannend, vor allem wenn es um Smartwatches geht. Schließlich befindet er sich im Inneren, ist dementsprechend nicht sichtbar und soll dort schlichtweg seine Arbeit verrichten. Verständlicherweise spielen für die meisten dann doch eher die Optik und die Funktionen eines Geräts die wichtigste Rolle. Dennoch lässt die Nachricht von Qualcomm aufhorchen. Das Unternehmen geht eine Kooperation mit der Marke Xiaotiancai ein. Diese dürfte hierzulande wohl eher für fragende Blicke sorgen. In China gehört sie allerdings zu den renommiertesten, wenn es um smarte Technologien für Kinder geht.

Mit der Xiaotiancai Z3 steht eine neue Kinder Smartwatch in den Startlöchern. Sie wird die erste für die Kleinen sein, die mit dem Snapdragon 2100 arbeitet, der bislang nur den Modellen für die Erwachsenen vorbehalten war. Das ist nicht die einzige Besonderheit dieser intelligenten Uhr, die optisch ein wenig an eine zielgruppengerecht designte Apple Watch zu erinnern vermag. Die Xiaotiancai Z3 verkörpert zudem die erste Kinder Smartwatch, die komplett wasserdicht ist, sodass sie die Kleinen auch problemlos beim Schwimmen begleiten kann.

Abgesehen davon ist sie 4G-fähig, eignet sich zum Telefonieren, Versenden sowie Empfangen von Mitteilungen und eine integrierte Kamera ermöglicht Videogespräche mit den Eltern. Wie es für die Produktkategorie der Kinder Smartwatches üblich ist, lassen sich die Knirpse dank des integrierten GPS Moduls jederzeit orten – egal, ob sie sich drinnen oder draußen befinden. Darüber hinaus soll die Xiaotiancai Z3 das eine oder andere Lernprogramm besitzen und damit auch einen pädagogischen Nutzen mitbringen. Im Juli erscheint das Wearable in China. Offen ist derzeit noch, inwiefern es auch in anderen Ländern verfügbar sein wird.

In jedem Fall untermauert dieses neue Projekt einmal mehr, dass Kinder Smartwatches eine immer wichtigere Bedeutung erhalten. Nicht nur die Erwachsenen selbst möchten eine intelligente Uhr nutzen, sondern auch ihrem Nachwuchs ein kindgerechtes Modell kaufen. Die Gründe liegen dabei auf der Hand – oder besser gesagt: am Handgelenk. Eine Kinder Smartwatch ersetzt ein Mobiltelefon, was viele Eltern begrüßen. Schließlich sind sie der Auffassung, dass eine derartige Anschaffung gerade in jungen Jahren noch zu früh kommt. Stattdessen lässt sich mit der Kinder Smartwatch jederzeit problemlos kommunizieren und wenn sich die Erwachsenen Sorgen machen, fragen sie den Standort der Knirpse einfach über das integrierte GPS Modul ab. Letztlich profitiert die ganze Familie davon: Die Eltern können entspannter sein und der Nachwuchs darf sich auch mal allein auf den Weg machen.

Der Nekromant Sub-Zero für Injustice 2 ist ab dem 11. Juli erhältlich

Gaming-News

Der eiskalte Kämpfer Sub-Zero stößt ab dem 11. Juli 2017 zudem bereist vorhandenen Team von Injustice 2 dazu. Der Charakter-DLC bringt die Mortal-Kombat-Legende zurück und sorgt für frostige Zeiten. Im Gameplay-Trailer am Ende des Beitrags könnt ihr euch ein Bild über Sub-Zeros Fertigkeiten machen. Gegner zu Eis erstarren zu lassen ist dabei noch das Unspektakulärste – dieser eiskalte Typ hat wesentlich mehr drauf.

Die NetherRealm Studios veröffentlichten das Fighting-Game, das sowohl im Single- als auch im Multiplayer-Modus spielbar ist, erst dieses Jahr und wird nach und nach durch Charakter-DLCs erweitert. Geplant sind insgesamt neun weitere Kämpfer.

Donnerstag

Erste Smartwatches mit Android Wear von Mobvoi kommen demnächst

IT-News

Die chinesische Marke Mobvoi dürfte dem einen oder anderen schon einmal begegnet sein, der sich für Smartwatches interessiert. Das 2012 gegründete Startup hat in der Vergangenheit mit seiner Ticwatch und der Ticwatch 2 zwei ziemlich erfolgreiche intelligente Uhren auf den Markt gebracht. Zudem kann das Unternehmen aus Peking reichlich Kompetenz in seinen Reihen vorweisen, denn es beschäftigt einige Mitarbeiter, die in der Vergangenheit bei Google tätig waren. Und genau mit dem Suchmaschinenriesen hat ein neues Projekt von Mobvoi zu tun.

Im Grunde hat sich das junge Unternehmen nicht nur durch seine Smartwatches einen Namen gemacht, sondern auch mit seinem eigenen, innovativen Betriebssystem. Dieses ist als Ticwear OS bekannt und läuft nicht nur auf den hauseigenen Modellen, denn auch andere Startups nutzen es für ihre Wearables. So ist es zum Beispiel auf der crowdfinanzierten Dagadam Watch installiert. Mobvoi geht nun neue Wege und präsentiert in Kürze zwei frische Smartwatches. Auf denen wird dann Android Wear 2.0 von Google laufen. Das geschieht vermutlich auch vor dem Hintergrund, um noch mehr Nutzer weltweit zu erreichen.

Konkret handelt es sich dabei um die Ticwatch S und die Ticwatch E, so lautet deren offizielle Produktbezeichnung. Die beiden Uhren landen demnächst auf Kickstarter und sollen dann durch Unterstützer finanziert werden. Wann das Projekt konkret online geht, hat Mobvoi bislang aber noch nicht verlauten lassen. In jedem Fall besitzt die Marke bereits Erfahrung, was das Thema Crowdfunding anbelangt. Die Ticwatch 2 ließ das Unternehmen ebenfalls auf diese Weise finanzieren. Nur zehn Minuten dauerte es und schon hatte die Kampagne in Rekordzeit ausreichend Interessenten gefunden.

Die Ticwatch S und die Ticwatch E unterscheiden sich nach dem aktuellen Kenntnisstand nur in geringem Maße. Beide sollen über ein rundes OLED Display mit 1,4 Zoll verfügen und ein GPS Modul enthalten. Darüber hinaus verspricht Mobvoi, dass sie alle Voraussetzungen mitbringen, um eine vollwertige Smartwatch zu sein, die sich nicht nur im Alltag, sondern auch bei sportlichen Aktivitäten nutzen lässt. Folglich ist auch ein optischer Pulsmesser an Bord. Die Ticwatch S hält offenbar noch die Möglichkeit bereit, ihr eine SIM-Karte einzulegen. Somit fungiert sie völlig autark vom Smartphone und eignet sich auch zum Surfen, Telefonieren sowie dem Versenden und Empfangen von Nachrichten.

Interessant ist zudem der ausgegebene Preis für die sogenannten Super-Early-Birds, also die frühesten Unterstützer. Sie erhalten die neuen Modelle von Mobvoi für 100 US-Dollar, was umgerechnet noch nicht einmal 90 Euro entspricht. Weitere Details zu den beiden Smartwatches möchte das Unternehmen in Kürze bekanntgeben.

Visage – Das Survival-Horror-Spiel wird in einem neuen Gameplay-Trailer vorgestellt

Gaming-News

Das Indepent-Survival-Horror-Video-Game Visage stellt seine düstere Seite in einem ganz neuen Trailer vor. Die Entwickler der SadSquare Studios legen dabei vor allem Wert auf eine gruselige Atmosphäre, die durch Geister und mysteriöse Ereignisse erschaffen wird. Was hat das nur immer mit diesen Spiegeln auf sich? Ein Muss in verstörenden Horror-Spielen, wie mir scheint. Man denke nur an The Evil Within. Auch ein verlassenes Haus ist immer ein gutes Setting und wird auch bei Visage aufgegriffen. Der Protagonist schleicht durch ein gruseliges Haus und gelangt - vermutlich durch den Spiegel oder Ähnliches - in Traumwelten. Dort wird er bereits erwartet.

Das mit Hilfe von Kickstarter finanzierte Single-Player-Independent-Spiel sieht wirklich vielversprechend aus und soll noch dieses Jahr für die Xbox One, die PS4 und den PC erscheinen. Aber macht euch doch am besten selbst ein Bild von.

SNES Classic Mini: Nintendo veröffentlicht erste Infos

Gaming-News

Als Nintendo im letzten Jahr ihren NES Classic Mini veröffentlichte, war die Nachfrage riesig. Das kleine Gerät war ständig ausverkauft und wird mittlerweile auch nicht mehr nachproduziert. Durch die hohe Nachfrage war daher es nur logisch, dass der SNES Classic Mini auch bald auf den Markt gebracht wird. Am 29.9. ist es hier dann endlich soweit!

Den SNES Classic Mini könnt ihr dann ganz normal per HDMI-Anschluss an eurem Fernseher anbringen. Mit enthalten sind zwei Controller, so dass ihr die multiplayertauglichen Titel auch direkt zu zweit spielen könnt. Im Gegensatz zu den 30 Spielen seines Vorgängers findet ihr auf dem SNES Classic Mini 21 vorinstallierte Spiele. Auch hier ist eine Erweiterung der Bibliothek nicht angedacht.

Spielepremiere: Star Fox 2 wird zum ersten Mal veröffentlicht!

20 Klassiker, ein neuer Titel

Eine Besonderheit ist aber, dass ihr neben einigen Spielen, die auf dem SNES nie in Europa erschienen sind, wie zum Beispiel das Super Mario RPG oder Earthbound, auch auf Star Fox 2 zugreifen könnt. Die Fortsetzung des ersten Abenteuers von Fox McCloud war bisher nur im Internet zu finden und über einen Emulator spielbar. Trotz des fast abgeschlossenen Entwicklungsstandes wurde es nämlich nie von Nintendo veröffentlicht.

Im folgenden listen wir euch natürlich alle spielbaren Titel der Mini-Konsole auf:

Contra III The Alien Wars
Donkey Kong Country
EarthBound
Final Fantasy III (japanischer Titel: Final Fantasy VI)
F-ZERO
Kirby Super Star
Kirby’s Dream Course
The Legend of Zelda: A Link to the Past
Mega Man X
Secret of Mana
Star Fox
Star Fox 2
Street Fighter II Turbo: Hyper Fighting
Super Castlevania IV
Super Ghouls ’n Ghosts
Super Mario Kart
Super Mario RPG: Legend of the Seven Stars
Super Mario World
Super Metroid
Super Punch-Out!!
Yoshi’s Island

In den USA wird die Konsole 80$ kosten, mit ähnlichen Kosten dürfen wir hier in Europa also auch rechnen. Welche Spiele hättet ihr euch noch gewünscht?

Mittwoch

Diablo III – Am 27. Juni erscheint ein neuer DLC

Gaming-News

Noch diesen Monat erscheint der Rise of the Necromancer-DLC für das Hack and Slay-Spiel Diablo III. Der beliebte Totenbeschwörer darf also zurückkehren und zwar als Add-On für die PS4, die Xbox One und den PC. Kostenlos ist der DLC leider nicht. Aber für 14,99€ bietet Blizzard Entertainment neben der Rückkehr des Totenbeschwörers außerdem eine ganze Reihe weiterer neuer Inhalte an.
Das Inhaltspaket bietet zum Beispiel Features wie neue Zonen, einen neuen Gefährten – ein unfertiger Golem ohne Haut -, kosmetische Flügel, zusätzliche Charakterplätze und einige weitere kleine Goodies.
Blizzard Entertainment bringt passend zu dem DLC auch ein neues Komplettpaket von Diablo III, nämlich die Diablo III - Eternal Edition in den Handel, welche dann das Grundspiel und Rise of the Necromancer beinhaltet. Diese Kollektion ist natürlich auch im PSN- und Xbox Live Store erhältlich.
Was euch ab dem 27. Juni 2017 dann genau erwartet und wie der Golem ohne Haut so aussieht, seht ihr im folgenden Trailer.

NSA-Ausschuss wirft dem BND grobe Verstöße vor

IT-News

Berlin (dpa) - Zum Abschluss seiner jahrelangen Aufklärungsarbeit hat der NSA-Untersuchungsausschuss eklatante Mängel beim Bundesnachrichtendienst (BND) angeprangert. Überschattet wurde die Übergabe des Abschlussberichts an Bundestagspräsident Norbert Lammert von Streit zwischen Koalition und Opposition.

Anders als die Regierungsfraktionen werfen Linke und Grüne auch dem Bundeskanzleramt als Aufsichtsbehörde für den BND massive Verfehlungen vor. Der Bundestagsausschuss hatte mehr als dreieinhalb Jahre die Datenspionage des US-Geheimdienstes NSA und des BND untersucht.

«Der Schwerpunkt der Kritik, die man an der Praxis des Bundesnachrichtendienstes üben muss, ist der Einsatz der Selektoren», sagte der Ausschussvorsitzende Patrick Sensburg (CDU) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Das sind Suchbegriffe wie Mailadressen, Telefonnummern oder IP-Adressen. Der BND durchsuchte damit für die NSA digitale Datenströme, spähte aber auch aus eigenem Antrieb befreundete Staaten sowie Unternehmen aus. «Da ist einiges schief gelaufen», sagte Sensburg.

Tiefe Meinungsverschiedenheiten zum Finale wurde deutlich, als Lammert überraschend noch ein zweites Dokument erhielt. Grünen-Obmann Konstantin von Notz übergab ihm ein Sondervotum der Opposition. Dieses ist zwar auch im 1822-seitigen Abschlussbericht enthalten, aber mit zahlreicheren Schwärzungen als sie die Opposition selbst für nötig gehalten hatte.

Ihr Sondervotum legte die Opposition vor, weil sie in der Spionageaffäre - anders als die Koalition - eklatante Defizite im Bundeskanzleramt sieht. So habe nicht nur der BND, sondern auch das Kanzleramt die G-10-Kommission «vorsätzlich getäuscht», so das Sondervotum. Dieses Parlamentsgremium entscheidet über das Abhören deutscher Staatsbürger.

Linke und Grüne werfen dem Kanzleramtsministers Ronald Pofalla (CDU) vor, die Öffentlichkeit im Bundestagswahlkampf 2013 bewusst belogen zu haben, als er die NSA-Affäre für beendet erklärt hatte. Damals war der Skandal massiver Datenausspähung der NSA durch Veröffentlichungen des Ex-NSA-Mitarbeiters Edward Snowden bekannt geworden.

Sensburg forderte Änderungen beim BND. Die BND-Abteilung für Technische Aufklärung müsse anders strukturiert werden. «Es darf nicht sein, dass da ein Eigenleben stattfindet und Fehler, die immer mal passieren können, dem BND-Präsidenten nicht gemeldet werden - und auch der Dienst- und Fachaufsicht des Bundeskanzleramts nicht.» Beim Kanzleramt sieht Sensburg dabei keine Fehler: «Es ist sehr plausibel, dass weder der damalige BND-Präsident Gerhard Schindler noch das Kanzleramt von der damaligen Praxis unterrichtet waren.»

Bundestagspräsident Norbert Lammert forderte einen neuen Umgang mit geheimen Dokumenten im Bundestag. «Ich glaube, dass wir ein anderes Verfahren zur Einstufung von Dokumenten brauchen», sagte er.

Die Ausschussmitglieder hatten viele tausend Seiten Akten aus dem Bundeskanzleramt und anderen Behörden erhalten. Viele Akten waren großteils geschwärzt oder als geheim eingestuft.

Lammert sagte, es reiche nicht aus, dass die Regierung selbst definiere, welche Dokumente sie für einen Ausschuss als geheim einstufe. «Das, finde ich, ist kein angemessener Zustand.» Lammert schlug die Einrichtung einer von beiden Seiten akzeptierten Schiedsstelle vor, die die Einstufung von Dokumenten klärt - und zwar für beide Seiten verbindlich. 

Nach Merkels Rückzieher: Votum zur Ehe für alle am Freitag

IT-News

Berlin (dpa) - Auf Druck von SPD, Linken und Grünen wird der Bundestag noch in dieser Woche über die Ehe für alle entscheiden - gegen den Willen der Unions-Spitze.

Die SPD und die Opposition setzten im Rechtsausschuss des Bundestages mit knapper Mehrheit durch, dass das Thema kurzfristig auf die Tagesordnung des Parlaments kommt - noch an diesem Freitag. Ein solches rot-rot-grünes Votum gegen die Stimmen der Union ist ein bemerkenswerter Vorgang und bedeutet eine offene Konfrontation zwischen den Koalitionspartnern. Im Bundestag gilt eine Mehrheit für die Ehe für alle als sicher.

Dem Parlament liegen bereits seit längerem drei Gesetzentwürfe für die uneingeschränkte Homo-Ehe vor - von Linken, Grünen und vom Bundesrat. Eine Entscheidung wurde aber immer wieder vertagt. Über den Antrag der Länderkammer soll nun abgestimmt werden.

Schon seit Jahren gibt es Gezerre um das Thema. Nun gewann die Debatte an Tempo, nachdem Kanzlerin Angela Merkel am Montag überraschend vom klaren Nein der CDU in der Frage abgerückt war. Die SPD nahm das zum Anlass, eine schnelle Parlamentsabstimmung durchzusetzen und die Union damit drei Monate vor der Bundestagswahl in die Enge zu treiben.

Die Unions-Spitze hatte sich gegen eine Abstimmung vor der Bundestagswahl gesperrt - und wirft der SPD wegen ihres Vorstoßes «Vertrauensbruch» vor. CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer sagte der «Rheinischen Post» (Donnerstag): «Die SPD ist nicht vertragstreu und paktiert mit Grünen und Linkspartei.» Die Abstimmung im Rechtsausschuss sei der Testfall für Rot-Rot-Grün im Bund.

Merkel selbst hatte das Vorgehen der SPD in der Unions-Fraktion laut Teilnehmerkreisen als «überfallartig» kritisiert. Auch andere Politiker von CDU und CSU beklagten, dass die SPD das Thema im Eiltempo durchpeitschen wolle. Jenseits der Verfahrensfragen gibt es allerdings mehrere Unions-Politiker, die inhaltlich für die Ehe für alle sind und im Parlament dafür stimmen wollen.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann kündigte an, bei der anstehenden Entscheidung im Bundestag eine namentliche Abstimmung zu beantragen, um offenzulegen, welche Abgeordneten hinter der Ehe für alle stehen.

Falls die Union bei ihrem Widerstand gegen die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes bleibt, müsste der Bundestag am Freitagmorgen zunächst darüber abstimmen, ob das Thema zusätzlich aufgerufen wird. Dies könnte eine knappe Entscheidung werden: SPD, Linke und Grüne haben zusammen 320 Sitze im Parlament - und damit nur wenige Mandate mehr als die Unions-Fraktion.

Bei der eigentlichen inhaltlichen Abstimmung über die Ehe für alle später am Tag gilt eine Mehrheit dagegen als sicher, da neben SPD, Linken und Grünen eben auch mehrere Unions-Leute ein Ja angekündigt haben. Die CDU/CSU-Fraktion hat die Entscheidung zur Gewissensfrage erklärt. Damit entfällt der sogenannte Fraktionszwang, der Abgeordnete an eine vorgegebene Linie binden soll.

Die Vorsitzende des Rechtsausschusses, Renate Künast (Grüne), sagte, sie rechne am Freitag mit einer «überwältigenden Mehrheit». Am 7. Juli soll sich der Bundesrat abschließend damit befassen. Künast sagte, die Regelung könne wohl ein paar Wochen später in Kraft treten. «Ich rate schon mal allen Standesämtern in der Bundesrepublik, ihr Personal aufzustocken.»

In Deutschland gibt es für schwule und lesbische Paare seit 2001 die Möglichkeit, eine eingetragene Lebenspartnerschaft einzugehen. Die ist aber rechtlich nicht mit der Ehe gleichgesetzt. Künast sagte, wer eine eingetragene Lebenspartnerschaft eingegangen sei, könne künftig beim Standesamt beantragen, dass diese in eine Ehe umgewandelt werde.

Freitag

Resident Evil – Vietnamesische Klinik klaut Umbrella-Logo

Gaming-News
Falls ihr euch mal im Urlaub in Vietnam befindet und dort zufällig das Logo der Umbrella Coorpotation findet, dann müsst ihr euch nicht gleich Sorgen um eine bevorstehende Zombie-Apokalypse machen. Wie unsere Kollegen von VG247 via NeoGAF herausgefunden haben, gibt es eine vietnamesische Hautklinik, die das Logo der aus Resident Evil bekannten Umbrella Corp. benutzt.

Resident Evil mitten in Vietnam?

Darf man sich das also so vorstellen? Die Klinik löst eure Hautprobleme, indem sie euch in ein Zombie verwandelt? Denn Zombies sind schließlich tot und müssen sich um Hautpflege keine Gedanken mehr machen. Auf der Website wird auch mit „neuester Technologie aus Korea, den USA und Europa“ geworben. Das T-Virus?
Nein, mit einer Zombie-Apokalypse hat das ganze nichts zu tun. Die Erklärung ist sogar denkbar einfach. Auf der Facebook-Seite der Klinik wird erklärt wie es dazu gekommen ist.
„Liebe Patienten und Partner des Medcare Skin Centres und alle anderen Interessierten. In den letzten Tagen haben wir Feedback erhalten, dass unser Logo dem des fiktiven Unternehmens Umbrella Corporation aus dem Film und Videospiel Resident Evil entspricht. Wir sind überrascht über das Feedback. Uns tut die Situation sehr Leid und wir arbeiten intern an einer schnellen Lösung. Unser Team ist spezialisiert auf die Behandlung von Hautproblemen und nicht auf das Erstellen von Logos, dafür haben wir eine externe Firma beauftragt. Wir verstehen die Dringlichkeit dieser Situation. Es war in jedem Fall nicht unsere Absicht, eine Urheberrechtsverletzung zu begehen.“
Ist es wirklich nur ein dummer Zufall? Oder sind die Jungs und Mädels auch noch verdammt gute Lügner? 

Feuerattacke auf Obdachlosen: Fünf Angeklagte auf freiem Fuß

Berlin (dpa - Im Prozess um eine Feuerattacke auf einen schlafenden Obdachlosen hat das Berliner Landgericht die Haftbefehle gegen fünf Tatverdächtige im Alter von 16 bis 19 Jahren aufgehoben. Damit gab es am Freitag Anträgen der Verteidiger statt.

Bislang saßen sechs mutmaßliche Täter in Untersuchungshaft. Sie kommen jetzt zunächst auf freien Fuß, der Prozess gegen sie geht aber weiter.

Die jungen Männer - Flüchtlinge aus Syrien und Libyen - sollen in der Weihnachtsnacht versucht haben, den 37-jährigen Obdachlosen im Kreuzberger U-Bahnhof Schönleinstraße anzuzünden. Nur durch das Eingreifen von Fahrgästen konnte laut Staatsanwaltschaft Schlimmeres verhindert werden. Sie löschten die Flammen, der ahnungslose Mann aus Polen blieb unverletzt. Der Angriff hatte deutschlandweit Entsetzen ausgelöst.

Der Haftbefehl gegen den 21-jährigen Hauptverdächtigen bleibe bestehen, hieß es. Er sitzt weiter im Gefängnis. Alle sechs sind wegen versuchten Mordes angeklagt. Mit einem Urteil wird am 13. Juni gerechnet.

Am siebten Prozesstag wiesen die Richter darauf hin, dass auch eine Verurteilung wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung beziehungsweise Beihilfe dazu in Betracht komme. Der Staatsanwalt hielt dagegen an seiner Anklage fest.

Im Falle des Hauptangeklagten plädierte er auf vier Jahre Gefängnis wegen versuchten Mordes. Gegen zwei 17- und 18-Jährige forderte der Ankläger eine Jugendstrafe von zwei Jahren und zehn Monaten, ein weiterer 18-Jähriger soll aus Sicht des Anklägers zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt werden. Für zwei Angeklagte wurden wegen Beihilfe Bewährungsstrafen verlangt.

Alle Angeklagten hätten die Flammen nahe dem Kopf des Obdachlosen gesehen, sagte der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Keiner der jungen Männer habe eingegriffen. «Sie hatten sich zumindest damit abgefunden, dass der Schlafende ersticken oder verbrennen könnte.» Es sei eine menschenverachtende Tat gewesen. Warum das Gericht entgegen früherer Beschlüsse offensichtlich nicht mehr von einem Mordversuch ausgehe, könne er nicht nachvollziehen.

Die Angeklagten hatten einen Tötungsversuch zurückgewiesen. Der 21-Jährige gab zu, ein Taschentuch in Brand gesteckt zu haben, er habe den Mann aber «nur durch ein kleines Feuerchen aufschrecken wollen». Zu keinem Zeitpunkt habe er mögliche tödliche Folgen in Kauf genommen. Die Mitangeklagten erklärten, sie hätten mit der Tat des 21-Jährigen nichts zu tun.

Trotz Wahlschlappe: May will Tory-Regierung durchdrücken

London (dpa) - Trotz der herben Schlappe bei der Parlamentswahl in Großbritannien hält Premierministerin Theresa May an ihrem Machtanspruch fest und will das Land aus der EU führen.

Am Freitag bat sie Königin Elizabeth II. um die Erlaubnis zur Regierungsbildung - obwohl die von May geführten Konservativen bei der Wahl die absolute Mehrheit der Mandate verloren hatten. Noch am selben Tag begannen erste Gespräche über eine Minderheitsregierung der Tories mit Unterstützung der nordirischen Democratic Unionist Party (DUP).

Dieses Bündnis werde «Gewissheit» bringen und das Land durch die Brexit-Gespräche führen, die am 19. Juni beginnen sollen, wie May bekräftigte. DUP-Chefin Arlene Foster sagte, man wolle Möglichkeiten zur Stabilisierung des Landes sondieren. «Ich denke, es wird sicher Kontakt über das Wochenende geben.»

Die Abstimmung über die 650 Sitze im Londoner Unterhaus endete ernüchternd für die Konservativen, die weit unter den eigenen Erwartungen blieben. Sie sind zwar weiterhin stärkste Kraft, verloren aber ihre absolute Mehrheit. Nach Auszählung fast aller Stimmen konnten weder Tories noch Labour-Opposition die für eine Alleinregierung nötige Zahl von mindestens 326 Mandaten im Parlament erringen.

Die Konservativen kamen nach den bis Freitagnachmittag vorliegenden Auszählungsergebnissen auf 318 Sitze, Labour auf 261. Die Schottische Nationalpartei SNP verfügt über 35 Sitze, die Liberaldemokraten über 12, die DUP über 10 Mandate. 13 entfielen auf andere Parteien. Am frühen Nachmittag fehlte mit Kensington im Zentrum Londons noch ein letztes Wahlkreis-Ergebnis - an den komplizierten Machtverhältnissen im Parlament ändert dies aber nichts mehr.

Die Wahl war auch eine Richtungsentscheidung über die umstrittenen Pläne zum EU-Austritt Großbritanniens. May, die einen harten Kurs ohne größere Zugeständnisse an Brüssel vertritt, hatte sich im April selbst für die vorgezogene Abstimmung ausgesprochen - mit dem Ziel, ihre Mehrheit zu stärken und Rückendeckung für die Brexit-Verhandlungen zu bekommen. Sie hatte das Amt des Regierungschefs von David Cameron übernommen, der nach dem Brexit-Votum der Briten im vorigen Jahr zurückgetreten war.

Labour will einen «weicheren» Brexit und eng mit der EU kooperieren. Parteichef Jeremy Corbyn forderte May am Freitag auf, ihren Posten zu räumen. Sie habe Stimmen, Sitze und Vertrauen verloren. Das sei genug, um «zu gehen und Platz zu machen für eine Regierung, die wirklich alle Menschen dieses Landes repräsentiert». Corbyn brachte eine eigene Minderheitsregierung ins Spiel. Die Liberaldemokraten schlossen Koalitionen aus. Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon, deren Partei ebenfalls Stimmenverluste verzeichnete, forderte, man müsse nun Abstand von einem «harten» Brexit nehmen.

Der Wahlausgang ist wichtig für die Austrittsgespräche mit Brüssel. Die Verhandlungen müssen bis Ende März 2019 abgeschlossen sein, sonst scheidet das Vereinigte Königreich ohne Vertrag oder Übergangsregelung aus der EU aus. Die Folgen für Wirtschaft und Bürger wären in diesem Fall kaum absehbar.

Bei der EU wächst die Ungeduld. «Soweit es die EU-Kommission betrifft, können wir mit den Verhandlungen morgen früh um halb zehn beginnen», sagte Kommissionschef Jean-Claude Juncker. «Wir warten also auf Besucher aus London.» Zeitplan und Positionen der EU dazu seien klar, betonte Verhandlungsführer Michel Barnier: «Lassen Sie uns die Köpfe zusammenstecken und einen Kompromiss finden.»

Die Briten hatten im März in Brüssel offiziell ihren Austritt erklärt. Juncker zeigte sich nicht bereit, über eine Fristverlängerung zu reden. Nach Einschätzung von Volkswirten ist ein harter Schnitt Großbritanniens mit der EU nach Mays Wahlschlappe vom Tisch. Eine Einigung mit London bei den Brexit-Verhandlungen sei wahrscheinlicher geworden, argumentierte Commerzbank-Chefökonom Jörg Krämer. «Der harte Brexit wurde gestern abgewählt».

«May wollte Stabilität erreichen und hat Chaos gebracht», schrieb der Fraktionschef der Europäischen Volkspartei, Manfred Weber (CSU). Andere Europaabgeordnete spekulierten bereits, die Briten könnten nun doch in der EU bleiben. «Der Exit vom harten Brexit erscheint wieder als eine mögliche Perspektive», meinte der SPD-Politiker Jo Leinen.

In Deutschland waren die Reaktionen auf die Wahl gemischt. Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) meinte, May habe die Wahl zu einer Abstimmung über den Brexit gemacht: «Sie hat gesagt, sie will eine starke Mehrheit für den Austritt aus der Europäischen Union. Die hat sie nicht bekommen.» Nach Gabriels Einschätzung ist die Botschaft: «Macht faire Gespräche mit der Europäischen Union - und überlegt noch mal, ob es eigentlich gut für Großbritannien ist, in dieser Art und Weise aus der Europäischen Union auszuscheiden.» Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte, man wolle den Ausgang noch nicht kommentieren und die weiteren Schritte in London abwarten.

SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz bezeichnete das Wahlergebnis als «schallende Ohrfeige» für Brexit-Befürworter. Im Londoner Parlament gebe es nun eine Mehrheit von Austrittsskeptikern. «Ich glaube, dass da jetzt eine große Dynamik reinkommt.» Europa brauche Solidarität und Kooperation und nicht die «Rückkehr zum Ultranationalismus», wie er in manchen Ländern «geradezu systematisch propagiert» werde. Der Chef der EU-feindlichen britischen Partei Ukip, Paul Nuttall, trat nach einem desaströsen Ergebnis seiner Partei bei der Wahl zurück.

Europas Börsen reagierten am Freitag mit leichten Gewinnen auf die Schlappe Mays. Allerdings büßten sie einen Teil der Aufschläge danach wieder ein. Das britische Pfund geriet stark unter Druck. In der Nacht fiel das Pfund bis auf 1,1287 Euro und erreichte den tiefsten Stand seit November 2016. Im Tagesverlauf erholte sich die britische Währung wieder etwas und wurde am Nachmittag mit 1,1385 Euro notiert.

Donnerstag

Xiaomi Redmi Note 4 Smartphone Global Version für 122,81 € – 5,5″, 3GB/32GB, Deca-Core, DualSIM, Fingerprint, Band 20

IT-News

Nach dem Xiaomi-freien Tag gestern kommt hier ein neuer Bestpreis. 

Das Xiaomi Redmi Note 4 in der 32GB Version ist gerade im Flashsale bei Gearbest zum guten Preis zu haben. Dieses Mal die "Global" Version mit Band 20 / 800 MHz für LTE! 

Es ist etwas verwirrend bei den Modellen: die "GLOBAL" Version enthält auch LTE-Band 20 (800 MHz), die "International" Version verfügt nicht über die Frequenz.

Nicht umsonst wird XiaoMI auch als chinesisches Apple bezeichnet. Die Qualität der Produkte war bisher immer einwandfrei und die Preise trotzdem sehr gut. Auch das Redmi Note 4 punktet mit Top-Ausstattung und einem gefälligen Design.

Bei Xiaomi wird zwischen den "Mi" und den "Redmi" Smartphones/Phablets unterschieden. Die Redmi sind meistens die im Einsteiger-Preissegment, die Mi-Phones etwas teurer - wobei sich das Redmi Note 4 absolut nicht verstecken muss, die Ausstattung liest sich echt prall.

Hier sind die Produktdetails:

  • Display: 5.5 inch FHD screen
  • CPU: Helio X20 2.1GHz Deca Core
  • System: MIUI 8 ( international edition )
  • RAM + ROM: 3GB RAM + 64GB ROM 
  • External Memory: 128GB
  • Camera: Back camera 13.0MP with AF and flashlight + front camera 5.0MP
  • Bluetooth: 4.2
  • Navigation: GPS, A-GPS, GLONASS
  • Sensor: G-sensor, Proximity sensor, Ambient light senor, Hall sensor, Accelerometer
  • SIM Card: Dual SIM dual standby, one is micro SIM card, the other is nano SIM card (alternativ kann zweiter Slot als Speichererweiterung genutzt werden)

Wichtig sind natürlich bei den Import-Handys immer die unterstützten Frequenzen, leider fehlt hier das LTE-Band 20. Unter diesem Link könnt ihr die genutzten Frequenzen in der Weltkarte nachlesen.

Diese sind beim hier angebotenen Smartphone wie folgt:

  • GSM B2/B3/B8 CDMA 2000/1X BC0
  • WCDMA B1/B2/B5/B8 TD-SCDMA B34/B39
  • FDD-LTE B1/B3/B5/B7/B8 TD-LTE B38/B39/B40/B41(2555-2655MHz)

In bisher 29 Rezensionen sind 4,9/5 Sterne drin.

Normalerweise würde ab einem Preis von 26 € noch 19 % Einfuhrumsatzsteuer und ggf. sogar Zoll (erst ab 150 €) anfallen (mehr zum Thema lest ihr in unserer Rubrik “Sparbote informiert”). Wenn ihr aber bei der Versandmethode “Priority Line > Germany Express” auswählt, dann habt ihr kein Zoll-/Einfuhrumsatzsteuerrisiko – das Paket wird in dem Fall i.d.R. zunächst nach England transportiert, dort verzollt und dann innerhalb der EU zu euch versendet.

Trump verurteilt Anschlag von Teheran - und übt Kritik

Teheran (dpa) - US-Präsident Donald Trump hat die Terroranschläge von Teheran verurteilt, sie aber mit einem indirekten Vorwurf an die Adresse Irans verknüpft.

«Wir trauern um die unschuldigen Opfer der Terrorattacken, wir beten für sie und für das iranische Volk, das durch solch herausfordernde Zeiten geht», teilte Trump am Mittwoch laut Weißem Haus mit. «Wir unterstreichen, dass Staaten, die Terrorismus unterstützen, Gefahr laufen, dem Bösen zum Opfer fallen, das sie fördern.»

Unter Trump haben die USA den Kurs gegenüber dem Iran deutlich verschärft. Trump hat das Land wiederholt als eine Art Erzfeind der USA dargestellt.

Am Mittwoch hatten sechs Terroristen das Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Chomeini in Teheran angegriffen. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte die Taten für sich. Bei dem Doppelanschlag wurden mindestens 18 Menschen - darunter die Attentäter - getötet und 40 verletzt. Nach Angaben des iranischen Sicherheitsrates waren die sechs Attentäter Iraner. Eine verdächtige Frau soll zum Verhör festgenommen worden sein.

Augenzeugen berichteten, zwei wie Belutschen gekleidete Attentäter seien in das Chomeini-Mausoleum eingedrungen. Sie hatten demnach Kalaschnikow-Schnellfeuergewehre und wollten sich am Grab des Revolutionsführers Ayatollah Ruhollah Chomeini in die Luft sprengen. Die Terroristen seien jedoch aufgefallen und es sei zu einer Schießerei gekommen. Dabei seien auch ein Mitarbeiter des Mausoleums getötet und fünf weitere Menschen verletzt worden.

Einer der Terroristen erhielt den Augenzeugen zufolge einen Kopfschuss. Der andere sei am Körper getroffen worden, was die Explosion seiner Bombe ausgelöst habe. Dabei seien weitere Menschen umgekommen.

Möglicherweise kamen die Attentäter aus Sistan Belutschistan im Südostiran. Dort kämpfen sunnitische Milizen der Dschundullah gegen die iranischen Revolutionsgarden an der Grenze zu Pakistan und Afghanistan. Nach Bagdad, Kabul und London ist die Doppelattacke in Teheran bereits der vierte große Anschlag seit Beginn des Ramadans, den der IS für sich reklamiert.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani verurteilte die Anschläge scharf. «Dieser blinde und feige Anschlag von terroristischen Söldnern wird den Kampf Irans gegen die Terroristen nur weiter stärken», fügte er hinzu. Nach den Anschlägen in Teheran habe der Iran die gleiche Botschaft wie bei vorherigen Terrorangriffen. Eine regionale und globale Zusammenarbeit sei derzeit die wichtigste Notwendigkeit, um den Terrorismus effektiv zu bekämpfen, sagte Ruhani. Ohne den Erzfeind Saudi-Arabien bei Namen zu nennen, warf er «einigen Ländern» der Region vor, mit ihrer Politik islamische Extremisten zu unterstützen.

«Das war wieder ein feiger Angriff und ein nutzloser Versuch, uns einzuschüchtern», sagte Parlamentspräsident Ali Laridschani. Der Iran werde Terroristen weiterhin konsequent bekämpfen und alle ihre Terrorzellen im Iran zerstören.

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel nannte die Attentäter «gewissenlose Verbrecher». «Wo der Terror keine Grenzen kennt, dürfen sich Mitgefühl und Menschlichkeit keine Schranken auferlegen», hieß es in einer in Berlin veröffentlichten Erklärung.

Für die sunnitische IS-Terrormiliz ist der schiitische Iran ein Erzfeind. Vom Iran gesponserte Milizen sind sowohl in Syrien als auch im Irak im Einsatz. Teheran ist ein treuer Unterstützer des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Der Iran hatte stets betont, das sicherste Land im Nahen Osten zu sein.  

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) reagierten wütend auf den Anschlag und schworen Rache. «Wir werden jeden Tropfen Blut der unschuldigen Opfer dieses barbarischen Anschlags rächen», hieß es in einer Presseerklärung. Die Revolutionsgarden machten Saudi-Arabien mitverantwortlich für die Terroranschläge des IS. Die saudische Regierung unterstütze Teile der IS-Terrorzellen, fügten sie hinzu, ohne Beweise für diese Unterstellungen vorzulegen.  

Die Situation in der Region ist derzeit ohnehin spannungsgeladen: Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten und der Jemen brachen am Montag alle diplomatischen Kontakte zu Katar ab. Mauretanien zog am Dienstag nach, auch Jordanien fuhr seine diplomatischen Beziehungen zurück. Katars Nachbarländer schlossen zudem die Grenzen. Die arabischen Staaten beschuldigen Katar, Terrororganisationen wie den IS zu unterstützen. Gleichzeitig stoßen sie sich an den angeblich guten Beziehungen Katars zum Iran. Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien sieht in Teheran einen Erzrivalen in der Region. Der Iran hat Katar Hilfe angeboten.

Das Emirat Katar: Vom Wüstenzwerg zum globalen Riesen

Doha (dpa) - Das Emirat Katar im Osten der arabischen Halbinsel ist geografisch zwar nur etwa halb so groß wie Hessen, gewinnt international aber sowohl politisch als auch wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung.

Große Vorkommen an Erdöl und Erdgas machten Katar zu einem der reichsten Länder der Erde. Das Land ist 2022 Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft.

Rund 2,6 Millionen Menschen leben in Katar, von denen der Großteil aus dem Ausland kommt und als Gastarbeiter beschäftigt ist. Nur zwölf Prozent sind Katarer. Das Land hat zahlreiche Beteiligungen an europäischen Unternehmen, darunter etwa Anteile am VW-Konzern. Der arabische Nachrichtensender al-Dschasira hat seinen Sitz in Katar.

Katar ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) und hat unter anderem zusammen mit Saudi-Arabien, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten den Golfkooperationsrat mitgegründet, der eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik in der Region als Ziel hat. Südlich der Hauptstadt Doha befindet sich der größte Stützpunkt der US-Armee in der arabischen Welt.

Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International kritisiert Katar für die Ausbeutung von Gastarbeitern und eingeschränkte Meinungsfreiheit.

Mittwoch

Verfassungsgericht kippt Atomsteuer

Karlsruhe (dpa) - Die Atomkonzerne dürfen darauf hoffen, vom Bund insgesamt mehr als sechs Milliarden Euro gezahlter Steuern auf Brennelemente zurückzubekommen. Das Bundesverfassungsgericht erklärte die von 2011 bis 2016 kassierte Steuer für unvereinbar mit dem Grundgesetz und das Gesetz rückwirkend für nichtig.

Damit ist ein Zustand hergestellt, als ob es die Steuer niemals gegeben hätte. Die Begründung: Der Bund habe gar nicht die Gesetzgebungskompetenz für den Erlass einer solchen Abgabe gehabt. (Az. 2 BvL 6/13)

Die Aussicht auf Erstattung der Milliarden-Summen beflügelte die Aktien von Eon und RWE. RWE-Papiere schnellten bis auf 19,84 Euro nach oben, mehr hatten sie zuletzt Mitte 2015 gekostet. Die Anteilsscheine von Eon stiegen um 4,24 Prozent auf 8,39 Euro.

Für die Bundesregierung ist die Entscheidung eine gewaltige Klatsche. Denn die Richter hätten trotz Bedenken darauf verzichten können, das Gesetz rückwirkend zu kippen. Bei Steuern kommt das durchaus vor, denn das eingenommene Geld ist mit großer Wahrscheinlichkeit bereits ausgegeben. Die Brennelementesteueraber sei «von Anfang an mit erheblichen finanzverfassungsrechtlichen Unsicherheiten» belastet gewesen, heißt es. Darauf hätte man sich niemals verlassen dürfen.

Zu zahlen waren 145 Euro je Gramm auf alle Brennelemente, die erstmals im Reaktor zum Einsatz kamen. Für den Energiekonzern Eon summierte sich das nach eigener Auskunft über die sechs Jahre auf 2,85 Milliarden Euro. Dazu fordert Eon 450 Millionen Euro Zinsen, also insgesamt 3,3 Milliarden Euro. RWE rechnet damit, 1,7 Milliarden Euro zurückzubekommen. Bei EnBW sind es 1,44 Milliarden Euro. Der schwedische Konzern Vattenfall hatte schon vor der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima 2011 keine deutschen Kraftwerke mehr am Netz.

Laut Bundesfinanzministerium hat die Steuer insgesamt 6,285 Milliarden Euro in die Staatskasse gespült. Wegen des bevorstehenden Ausstiegs aus der Atomkraft war sie von Anfang an befristet.

Die Kraftwerksbetreiber waren gegen die Steuer Sturm gelaufen und hatten die Bescheide vor verschiedenen Finanzgerichten angefochten, mal mehr, mal weniger erfolgreich. In Hamburg hatten die Richter grundsätzliche Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit. Nach einer Klage von Eon setzten sie deshalb 2013 das Verfahren aus und legten die Sache dem Bundesverfassungsgericht zur Prüfung vor.

Der Zweite Senat unter Gerichtspräsident Andreas Voßkuhle kommt nun zum gleichen Ergebnis. Das hat mit der Steuersystematik zu tun: Der Gesetzgeber, so die Begründung, kann nicht irgendwelche Steuern erfinden, sondern nur solche einführen, die im Grundgesetz vorgesehen sind. Die Atomsteuer passe nicht in diese Ordnung. Nach Auffassung der Richter ist sie insbesondere keine «Verbrauchssteuer», wie bei Erlass 2010 von der schwarz-gelben Regierungskoalition angenommen.

Zwei Richter sind abweichend der Ansicht, dass die Steuer mit Zustimmung des Bundesrats möglich gewesen wäre. Da dort nie abgestimmt wurde, halten sie das Gesetz auch für verfassungswidrig.

Wenig zu meckern – Checkout meist kundenfreundlich umgesetzt

In der ibi-Mystery-Shopping-Studie wurden 150 Online-Einkäufe getätigt und anhand eines strukturierten Kriterienkatalogs analysiert. Ziel war es, festzustellen, wie der Einkaufsprozess im deutschen Online-Handel ausgestaltet ist und ob es Unterschiede zwischen großen und kleinen Shops gibt bzw. ob Unterschiede in den verschiedenen Produktkategorien existieren. In der Kaufphase unterscheiden sich kleine und große Online-Shops kaum. Verbesserungspotential gibt es jedoch auch in der Kaufphase.
Bei vielen der untersuchten Händler ist der eigentliche Kaufprozess sehr kundenfreundlich gestaltet. So bieten beispielsweise gut zwei Drittel der Händler einen Gast-Checkout an, der es den Kunden ermöglicht, Einkäufe auch ohne Anlegen eines Kundenkontos durchzuführen. Bei den Top-10-Shops ist ein Gast-Checkout nur in 4 von 10 Fällen möglich. 91% der Händler ermöglichen es dem Kunden außerdem, während des Kaufabschlusses ein Kundenkonto anzulegen. Will man bei den anderen 9% ein Kundenkonto anlegen, muss man das – für den Kunden oft umständlich – separat erledigen und kann dies nicht während des Bestellprozesses tun.

Betrachtet man die einzelnen Produktkategorien, unterscheiden sich diese hinsichtlich der Nutzung eines Gast-Checkouts oder des Themas „Anlegen eines Kundenkontos“ nur unwesentlich voneinander. Auffällig ist, dass im Bereich „Home & Living“ alle untersuchten Shops das Anlegen eines Kundenkontos im Checkout ermöglichen und die Nutzung von Diensten wie Login mit Amazon (29%) bzw. PayPal Express (50%) hier am stärksten von allen Kategorien vertreten ist.

Im Schnitt waren 3,2 Schritte im Checkout notwendig, um den Kauf abzuschließen. Besonders schnell geht es bei einigen Modehändlern, die den Checkout im Durchschnitt mit zwei Klicks ermöglichen. Über dem Durchschnitt liegen hier die Kategorien Elektronik, Home & Living sowie Sport & Freizeit. In 93% der Online-Shops wurde der Checkout zusätzlich durch eine Fortschrittsanzeige visualisiert. Mittlerweile eher unüblich, vermutlich auch bedingt durch häufig negativen Einfluss auf die Konversionsrate, sind Pop-up-Fenster, die sich im Verlauf des Checkouts öffnen. Lediglich in 2% der Fälle war dies zu verzeichnen.

Beim Blick auf die Bezahlungsmethoden wurden wenige Überraschungen aufgedeckt. Am häufigsten wird auf der Startseite mit der Kreditkarte und dem Bezahlen per PayPal geworben. Die TOP-3-Zahlverfahren, die im Checkout angeboten werden, sind die Kreditkarte, PayPal und die Vorkasse. Aber auch die Rechnung wird von knapp 50% angeboten. In diesen Fällen wird die Rechnung meistens als erstes Zahlungsmittel genannt.

Für weitere Informationen können Sie die komplette Studie „ibi-Mystery-Shopping-Studie 2016“ kostenlos herunterladen unter: www.ibi.de/mystery-shopping

US-Ermittler vermuten russische Hacker hinter Katar-Krise

Washington/Doha (dpa) - Russische Hacker haben dem US-Sender CNN zufolge möglicherweise die staatliche Nachrichtenagentur von Katar gehackt und mit einer Falschmeldung zur diplomatischen Krise unter den Golfstaaten beigetragen.

Der US-Sender CNN berichtete am Dienstagabend (Ortszeit), die Bundespolizei FBI habe kürzlich ein Team von Ermittlern in die Hauptstadt Doha geschickt, um der Regierung beim Aufklären des mutmaßlichen Hackerangriffs zu helfen. Die Experten vermuteten aufgrund gesammelter Hinweise, dass russische Hacker hinter dem Cyberangriff stünden.

Russland hat eine Verwicklung in mögliche Hackerangriffe im Golf-Emirat Katar unterdessen zurückgewiesen. «Wir haben mehr als einmal erklärt, dass staatliche russische Strukturen keinen Bezug zu Hacking haben», sagte Vizeaußenminister Sergej Rjabkow heute in Moskau. Russland mische sich prinzipiell nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein, sagte er der Agentur Interfax zufolge.

Kreml-Sprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Berichte über eine mögliche Verwicklung russischer Hacker als Lüge. CNN veröffentliche immer wieder Berichte unter Berufung auf ungenannte Quellen, meinte er. Der Emir von Katar habe das Thema in einem Telefonat mit Präsident Wladimir Putin am Vorabend nicht angesprochen.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten und der Jemen hatten am Montag alle diplomatischen Kontakte zu Katar abgebrochen. Mauretanien zog nach, und auch Jordanien fuhr seine diplomatischen Beziehungen zurück. Sie beschuldigen Katar unter anderem, Terrororganisationen wie den sunnitischen Islamischen Staat (IS) zu unterstützen. Gleichzeitig stoßen sie sich an den ihrer Meinung nach zu engen Beziehungen des Golfemirates zum schiitischen Iran, einem Erzfeind des sunnitischen Königshauses von Saudi-Arabien.

Aber auch eine mutmaßliche Falschmeldung vom 23. Mai, der zufolge sich das Staatsoberhaupt von Katar, Emir Tamim bin Hamad Al-Thani, freundlich gegenüber dem Iran und Israel geäußert haben soll, befeuerte den diplomatischen Bruch.

US-Regierungsbeamte sagten laut CNN, das Ziel Russlands sei es offensichtlich, einen Keil zwischen die USA und ihre Verbündeten zu treiben. In Katar befindet sich der größte US-Militärstützpunkt in der arabischen Welt.

Unklar war zunächst, ob die US-Ermittler hinter dem mutmaßlichen Hackerangriff eine kriminelle russische Gruppe vermuten oder sogar die russischen Sicherheitsdienste selbst. Das FBI und der Geheimdienst CIA wollten keinen Kommentar abgeben, wie CNN weiter berichtete. Eine Sprecherin der Botschaft Katars in Washington sagte, die Ermittlungen dauerten noch an. Die Erkenntnisse würden bald veröffentlicht.

Nach harschen Worten von US-Präsident Donald Trump haben die Vereinigten Staaten das Golf-Emirat Katar aufgefordert, seinen Kampf gegen den islamistischen Terror zu verstärken.

«Es hat Fortschritte gegeben, aber es muss noch mehr getan werden», sagte eine Sprecherin des US-Außenministeriums in Washington. Bundesaußenminister Sigmar Gabriel war Katar im Konflikt mit seinen arabischen Nachbarn beigesprungen und hatte Trumps Politik im Mittleren Osten kritisiert. Heute empfängt der SPD-Politiker seinen saudi-arabischen Amtskollegen zum Gespräch - einen Tag nach dem Chefdiplomaten Katars.

US-Außenministeriumssprecherin Heather Nauert beteuerte, die USA wollten in der jüngsten Auseinandersetzung Katars mit Saudi-Arabien und den anderen Golf-Staaten nicht Partei ergreifen. Außenminister Rex Tillerson habe angeboten, zu vermitteln. «Es hat ein Zerwürfnis gegeben und der Minister hat angeboten, dabei zu helfen, es zu kitten», sagte die Sprecherin. «Wir werden weiterhin mit Katar und anderen Ländern in der Region kooperieren, um den Terrorismus zu bekämpfen.»

Nauert war merklich bemüht, vorherige Äußerungen von Trump wieder einzufangen. Der US-Präsident hatte sich in der diplomatischen Krise eindeutig auf die Seite Saudi-Arabiens und seiner Verbündeten geschlagen. Die Isolation des Golf-Emirats führte er am Dienstag in einer Reihe von Twitternachrichten auf seine Reise in den Nahen Osten zurück. Schon dort hätten beim Thema Terrorfinanzierung alle Hinweise auf Katar gedeutet. «Vielleicht wird das der Anfang vom Ende des Terrorhorrors sein», schrieb er weiter.

Später teilte das Weiße Haus mit, Trump habe mit dem saudi-arabischen König telefoniert und über das gemeinsame Ziel gesprochen, jegliche Terrorfinanzierung und Förderung von Extremismus in der Region zu stoppen - durch welches Land auch immer. Ein geeinter Golf-Kooperationsrat sei entscheidend im Kampf gegen den Terrorismus und für regionale Stabilität.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain, Ägypten und der Jemen hatten am Montag alle diplomatischen Kontakte zu Katar abgebrochen. Mauretanien zog am Dienstag nach, auch Jordanien fuhr seine diplomatischen Beziehungen zurück. Katars Nachbarländer schlossen zudem die Grenzen. Zugleich stellten sie den Flugverkehr nach Katar ein. Damit ist das Golf-Emirat, in dem 2022 die Fußball-WM ausgetragen werden soll, weitgehend isoliert.

Die arabischen Staaten beschuldigen Katar, Terrororganisationen wie den sunnitischen Islamischen Staat (IS) zu unterstützen. Gleichzeitig stoßen sie sich an den angeblich guten Beziehungen Katars zum schiitischen Iran. Das sunnitische Königreich Saudi-Arabien sieht in Teheran einen Erzrivalen in der Region.

Saudi-Arabien hat Katar aufgefordert, seine Unterstützung für islamistische Organisationen wie die palästinensische Hamas und die ägyptischen Muslimbrüder einzustellen. Katar müsse sich an sein Versprechen halten, keine extremistischen Gruppen mehr zu fördern und sich nicht mehr in die Angelegenheiten anderer Länder einzumischen, sagte der saudische Außenminister Adel al-Dschubair in Paris, wie der TV-Sender Al-Arabija berichtete.

Katar unterstütze noch immer «aufwieglerische und feindliche Medien», erklärte er weiter. Damit zielte er auf den Nachrichtenkanal Al-Dschasira ab, der seinen Sitz in Katars Hauptstadt Doha hat. Der Sender ist in der arabischen Welt weit verbreitet. Er ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber anderen arabischen Ländern und seine wohlwollende Berichterstattung über islamistische Organisationen.

Die im Gazastreifen herrschende Hamas reagierte entrüstet auf die saudische Forderung. Man bedaure Al-Dschubairs Äußerungen zutiefst und weise sie zurück, teilte Hamas über Twitter mit. Hamas sei «schockiert» über die Worte des saudischen Außenministers. Sie widersprächen dem internationalen Recht und der üblichen arabischen Sichtweise, die den Widerstandskampf der Palästinenser als legitim einstufe. Katar gilt als wichtiger Geldgeber der Hamas. Gabriel kritisierte, Katar solle offenbar isoliert und existenziell getroffen werden. «Eine solche Trumpisierung des Umgangs miteinander ist in einer ohnehin krisengeschüttelten Region ganz besonders gefährlich», sagte er dem «Handelsblatt». Er sei «sehr besorgt über die dramatische Eskalation der Lage und die Folgen für die ganze Region».

Trumps Rüstungsdeals mit den Golfmonarchien verschärften das Risiko einer Aufrüstungsspirale, sagte Gabriel. «Das ist eine völlig falsche Politik.» Deutschland setze darauf, Konflikte durch Gespräche zu entschärfen. Bei seinem Treffen mit dem saudischen Außenminister Adel Al-Dschubair in Berlin werde er «sicher mehr erfahren über die Beweggründe der Saudis für ihr äußerst hartes Vorgehen».

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan kritisierte die Isolation des Golf-Emirats. Die derzeitige Lage nütze «keinem der Länder in der Region», sagte er am Dienstag vor türkischen Diplomaten in Ankara. Zugleich lobte er die Zurückhaltung Katars, das keine Gegenmaßnahmen ergriffen habe.

Trump hatte die Golf-Staaten im Mai bei einem Gipfel in Riad auf einen Pakt gegen den Terror eingeschworen. Zugleich kritisierte er den Iran scharf. Die USA sind mit allen Konfliktparteien eng verbündet. In Katar befindet sich der größte US-Militärstützpunkt in der Region. Auf der Luftwaffenbasis Al-Udeid sind mehr als 10 000 US-Soldaten stationiert.

Dienstag

Arabische Staaten brechen Beziehungen zu Katar ab

Riad/Doha (dpa) - Saudi-Arabien und andere arabische Länder haben alle Kontakte zu Katar abgebrochen und damit die schwerste diplomatische Krise in der Region seit Jahren ausgelöst. Die Staaten werfen dem Emirat vor, Terrororganisationen zu unterstützen.
Drei von ihnen stoppten den Luftverkehr mit Katar. Das katarische Außenministerium erklärte, die Maßnahmen seien ungerechtfertigt und basierten auf falschen Behauptungen.
Der kleine Staat am Persischen Golf ist Standort der größten US-Militärbasis in der Region und als Austragungsort der Fußball-WM 2022 vorgesehen - er ist nunmehr weitgehend isoliert. Der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Reinhard Grindel, schloss einen Boykott des Turniers nicht grundsätzlich aus.
Das Verhältnis mehrerer Golfstaaten zu Katar ist seit langem angespannt. Bereits vor rund drei Jahren hatten Saudi-Arabien, Bahrain und die Emirate ihre Botschafter für einige Monate aus Katar abgezogen. Sie stießen sich vor allem an der Unterstützung Katars für die ägyptischen Muslimbrüder. Ägypten, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben die Islamisten als Terrororganisation verboten.
Katars Nachbarländer Saudi-Arabien, Bahrain und die VAE schlossen in einem koordinierten Vorgehen am Montag die Grenzen. Sie forderten Bürger Katars binnen 14 Tagen zur Ausreise auf. Auch Ägypten und der Jemen brachen alle Beziehungen zu Katar ab. Katarische Diplomaten müssen die betroffenen Staaten innerhalb von 48 Stunden verlassen.
Saudi-Arabien, Bahrain und Ägypten stoppten auch den Luftverkehr mit Katar. Zuvor hatten mehrere Fluglinien aus Golfstaaten erklärt, von Dienstag an ihre Verbindungen mit dem Emirat einzustellen. Dazu gehörten Etihad Airways, Emirates, Flydubai, Air Arabia und Gulf Air.
Aus Regierungskreisen in Riad hieß es, Katar wolle Saudi-Arabien spalten, wie die staatliche saudi-arabische Nachrichtenagentur SPA meldete. Katar umarme zahlreiche Terrororganisationen, um der Stabilität in der Region einen Schlag zu versetzen. Dazu zählten neben der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und den Muslimbrüdern auch Gruppen, die vom schiitischen Iran gefördert würden. In Katar unterhielt die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas ihr Hauptquartier, bis ihre Anführer zur Ausreise aufgefordert wurden.
Die USA, die Europäische Union und der Iran zeigten sich besorgt über die Entwicklungen. US-Außenminister Rex Tillerson rief die arabischen Staaten auf, ihre Streitigkeiten beizulegen. Das US-Militär befürchtete zunächst keine Auswirkungen für seine Einsätze im Nahen Osten, etwa im Kampf gegen den IS. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini betonte, Kooperation sei der Schlüssel für Sicherheit in der Region. Irans Außenamtssprecher Bahram Ghassemi erklärte: «Von dieser Krise hat keiner der Staaten etwas. Sie gefährdet nur die gemeinsamen regionalen Interessen.»
Sowohl Katar als auch Saudi-Arabien, Bahrain, die VAE und Ägypten sind Verbündete der USA. So hat Washington mehr als 10 000 Soldaten auf der Luftwaffenbasis Al-Udeid in Katar stationiert. Katar gehört auch der internationalen Anti-IS-Koalition an, die Extremisten in Syrien und im Irak bekämpft. Auf Bahrain unterhält die Fünfte US-Flotte ihr Hauptquartier. US-Präsident Donald Trump hatte die arabischen Verbündeten während eines Besuchs Ende Mai in Saudi-Arabien auf einen gemeinsamen Anti-Terror-Kampf und eine gemeinsame Anti-Iran-Front eingeschworen.
Der schiitische Iran ist ein Erzrivale von Saudi-Arabien und der anderen von Sunniten regierten Golfstaaten. Riads Truppen bekämpfen im Bürgerkriegsland Jemen Huthi-Rebellen, die dem Iran nahestehen.
Der Fußball-Weltverband FIFA kommentierte den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zu Katar nicht. Die FIFA sei «in regelmäßigem Kontakt» mit dem lokalen Organisationskomitee und weiteren Stellen, die sich um Angelegenheiten in Zusammenhang mit der Weltmeisterschaft 2022 kümmern, teilte der Weltverband auf Anfrage mit. «Wir äußern uns darüber hinaus bis auf weiteres nicht.»
Deutlicher wurde DFB-Präsident Grindel. Bis zur WM müssten politische Lösungen den Vorrang vor Boykott-Androhungen haben, sagte in einem auf der DFB-Homepage veröffentlichten Interview. «Aber eines steht unabhängig davon fest: Grundsätzlich sollte sich die Fußballgemeinschaft weltweit darauf verständigen, dass große Turniere nicht in Ländern gespielt werden können, die aktiv den Terror unterstützen.»
Das Emirat Katar: Vom Wüstenzwerg zum globalen Riesen
Alle gegen Katar: Saudi-Arabien lässt die Muskeln spielen

Einigungsversuch im Incirlik-Streit gescheitert

Ankara (dpa) - Nach monatelangem Streit mit der Türkei über den Bundeswehreinsatz in Incirlik hat Außenminister Sigmar Gabriel den Abzug der deutschen Soldaten angekündigt. Ein letzter Einigungsversuch des SPD-Politikers in Ankara scheiterte am Montag.

Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu weigerte sich weiterhin, das von der Bundesregierung geforderte uneingeschränkte Besuchsrecht für Bundestagsabgeordnete bei den 260 Soldaten zu gewähren. Künftig soll sich die Truppe mit ihren «Tornado»-Aufklärungsflugzeugen und einem Tankflugzeug von Jordanien aus am Kampf gegen die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) beteiligen.

«Wir sind auf eine Verlegung vorbereitet», erklärte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). «Mit dem Flughafen Al-Azrak in Jordanien haben wir eine vergleichbare Alternative gefunden.» Durch den angestrebten Umzug der Soldaten würden die Flugeinsätze im Kampf gegen den IS zeitweise unterbrochen.

Gabriel sagte bei einer Pressekonferenz mit Cavusoglu zum unmittelbar bevorstehenden Abzug: «Wir wollen das mit unseren türkischen Kollegen in großer Friedfertigkeit machen, ohne große Auseinandersetzungen.» Keine der beiden Seiten wolle, dass die Entscheidung die Beziehungen zwischen beiden Ländern weiter verschlechtere. Die Beilegung des Streits durch einen Abzug biete die Möglichkeit, «in allen anderen Punkten weiterzuarbeiten, wo wir ein gemeinsames Interesse haben».

Gabriel sprach sich nach dem Treffen mit Cavusoglu dafür aus, dass der Bundestag beim geplanten Abzug das letzte Wort hat. «Der Bundestag entscheidet, wo die Bundeswehr stationiert wird.» Der Abzugsprozess werde «in dieser und in der kommenden Woche» in Gang gesetzt. Mit einer Kabinettsentscheidung schon in der nächsten Sitzung am kommenden Mittwoch rechnet er aber eher nicht.

Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) kündigte hingegen an: «Wir werden das weitere Vorgehen jetzt am Mittwoch im Kabinett gemeinsam besprechen und entscheiden.» Eine Zustimmung des Bundestags zum Abzug gilt als sicher.

Der türkische Außenminister sagte deutschen Abgeordneten zwar Besuche auf dem Nato-Stützpunkt in Konya zu, nicht aber auf der türkischen Basis in Incirlik. «Im Moment sind die Bedingungen für einen Besuch in Incirlik nicht gegeben», sagte Cavusoglu. In Konya sind «Awacs»-Aufklärungsflugzeuge der Nato stationiert.

Cavusoglu kritisierte erneut, dass die Bundesrepublik nicht ausreichend gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vorgehe. Zugleich biete Deutschland Anhängern der Bewegung des Predigers Fethullah Gülen Schutz, die die türkische Regierung für den Putschversuch vom Juli vergangenen Jahres verantwortlich macht. «Unsere Erwartung ist, dass unser Freund Deutschland kein Zufluchtsort für unsere Feinde sein darf.»

Gabriel sicherte Cavusoglu ein konsequentes Vorgehen der deutschen Behörden gegen die PKK zu. Er verwies darauf, dass es 4500 Verfahren gegen die Untergrundorganisation gebe und 90 Verurteilungen. Bei der Gülen-Bewegung sei man auf klare Beweise angewiesen.

Ein weiterer zentraler Streitpunkt zwischen der Türkei und Deutschland ist die Inhaftierung des «Welt»-Korrespondenten Deniz Yücel. Gabriel sagte mit Blick auf den Journalisten und auf andere Inhaftierte: «Ich habe ein paar Vorschläge gemacht, wie man vielleicht vorankommen kann bei diesen Fällen. Mein Kollege hat mir mitgeteilt, dass er diese Vorschläge weiterleiten wird.»

Cavusoglu sagte zum Fall Yücel: «In letzter Zeit gibt es einen Trend in Europa. Vor allem haben die Geheimdienste angefangen, Journalisten als Agenten in der Türkei einzusetzen. Warum? Damit sie, sollten sie geschnappt werden, mit Kampagnen wie «Journalisten verhaftet» oder «Journalisten im Gefängnis» Druck ausüben können.»

Cavusoglu äußerte Verständnis dafür, dass der Fall Yücel für Deutschland sehr wichtig sei. «Aber eines steht fest, und das weiß Deutschland nur zu gut: Bei den Anschuldigungen bezüglich Yücel geht es nicht um Journalismus, sondern um Terror.»

Gegen Yücel war Ende Februar in Istanbul wegen des Verdachts der Terrorpropaganda und der Volksverhetzung Untersuchungshaft verhängt worden. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan warf Yücel danach vor, ein Terrorist und ein deutscher Agent zu sein. Die Bundesregierung fordert die Freilassung des deutsch-türkischen Journalisten. Gabriel traf am Montag in Ankara auch Staatspräsident Erdogan. Der Minister kam außerdem mit einem Anwalt Yücels zusammen.

Nach Angaben des Auswärtigen Amtes begründete die türkische Regierung das jüngste Besuchverbot für deutsche Abgeordnete in Incirlik damit, dass Deutschland türkischen Offizieren Asyl gewährt hat. Ankara beschuldigt die Soldaten, Angehörige der Gülen-Bewegung zu sein.

Nach dem gescheiterten Einigungsversuch forderten deutsche Politiker parteiübergreifend rasche Konsequenzen. «Wenn es eine gleichwertige Alternative gibt, ist die Verlegung aus Incirlik die richtige Entscheidung», sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, Norbert Röttgen (CDU), dem «Spiegel». Die SPD-Fraktion hatte die Regierung schon vorige Woche aufgefordert, die Verlegung der deutschen Soldaten einzuleiten.

Der stellvertretende Vorsitzende der deutsch-türkischen Parlamentsgruppe, der Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu, forderte: «Der Abzug aus Incirlik, den Gabriel angekündigt hat, muss umgehend umgesetzt werden.» Auch Linken-Chef Bernd Riexinger verlangte: «Die Bundeswehr muss nach diesem neuerlichen Affront der türkischen Regierung sofort aus Incirlik abgezogen werden.»