Montag

Bombe entschärft: Augsburger kehren in ihre Wohnungen zurück

Augsburg (dpa) - In einem fast vierstündigen Einsatz haben Spezialisten am ersten Weihnachtsfeiertag in Augsburg eine riesige britische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg entschärft.

Noch am Abend kehrten viele der rund 54 000 Bürger zurück, die ihre Wohnungen bei der größten Evakuierungsaktion in Deutschland seit dem Zweiten Weltkrieg verlassen mussten. Ein Großteil hatte bei Freunden oder Verwandten ausgeharrt oder war verreist, nur knapp Tausend kamen in die eingerichteten Notunterkünfte. Der 1,8 Tonnen schwere Blindgänger in der Innenstadt stellt nun keine Gefahr mehr dar und soll im Laufe der Woche abtransportiert werden.

Die erlösende Nachricht war gegen 19 Uhr gekommen: «Gute Nachricht: Die Bombe ist entschärft», teilte der Krisenstab der Stadt via Twitter mit. Tausende aus ganz Bayern angereiste Helfer von Bayerischem Roten Kreuz, Feuerwehren und Bereitschaftspolizei organisierten die Rückkehr der Menschen in ihre Wohnungen. Viele der Helfer waren in den frühen Morgenstunden aus ihren Heimatorten losgefahren - für sie wurde es letztlich ein 24-Stunden-Einsatz. Einige Bürger brachten zum Dank Plätzchen oder Kuchen vorbei.

Die Evakuierungsaktion war 5 Uhr morgens angelaufen: Mehr als 100 Busse und Straßenbahnen wurden losgeschickt, um die Bewohner aus der Sicherheitszone von eineinhalb Kilometern um die Bombe herum zu bringen. In den Mittagsstunden kontrollierten 900 Polizisten mit Unterstützung zahlreicher Feuerwehrleute die Räumung: Sie klingelten an den Häusern und fuhren mit Lautsprecherwagen durch die Straßen. Wer noch unterwegs war, wurde aus dem Gefahrenbereich gebracht - vereinzelt gab es Menschen, die sich zunächst weigerten.

Weil sich viele gehbehinderte Menschen erst kurzfristig bei den Behörden gemeldet und um Transport gebeten hatten, kam es zu Verzögerungen. Erst gegen 15 Uhr - etwa eine Stunde später als geplant - konnten sich die Bombenspezialisten an die Arbeit machen. Sie mussten mehrere Zünder aus der mehr als 70 Jahre alten Bombe entfernen. Der Blindgänger enthielt mit eineinhalb Tonnen das Mehrfache an Sprengstoff einer normalen Fliegerbombe.

Die Entschärfung war von der Stadt gezielt auf den Feiertag gelegt worden. An einem Werktag wäre eine Räumung eines so großen Gebietes nicht zu bewerkstelligen gewesen, erklärten die Verantwortlichen. Zahlreiche Fabriken und Büros hätten dann geschlossen werden müssen. Zudem sollte die gefährliche Bombe nicht weitere Tage in der Stadt herumliegen.

In Augsburg werden immer wieder Fliegerbomben entdeckt, noch nie allerdings eine so große. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg mehrfach von den Alliierten bombardiert. Die bislang bundesweit größte Evakuierung wegen einer Fliegerbombe gab es im Jahr 2011 in Koblenz, dort waren 45 000 Einwohner betroffen.

Taifun Nock-Ten wütet auf den Philippinen

Manila (dpa) - Mindestens fünf Menschen sind durch den Taifun Nock-Ten auf den Philippinen ums Leben gekommen. Mehr als 380 000 Menschen wurden nach Behördenangaben in Sicherheit gebracht - sie harrten über Weihnachten in Notunterkünften aus.

Heftiger Wind und starker Regen führten zu Schäden. Vielerorts brach die Stromversorgung zusammen, da die Orkanböen die Überlandleitungen zerstört hatten. Erdrutsche und umgestürzte Bäume machten viele Straßen unpassierbar. Häuser und Felder wurden zerstört.

Nach Angaben der philippinischen Polizei starben drei Menschen in der Provinz Albay. Eine 57-jährige Frau wurde demnach am Sonntagabend von einer Mauer in ihrem Haus erschlagen. Ein älteres Paar sei außerdem am Montagmorgen in einem Fluss ertrunken.

In der Gemeinde Mulanay in der Provinz Quezon wurde ein Mann von einer umstürzenden Palme erschlagen, als er versuchte, seine Familie in Sicherheit zu bringen, wie der Gouverneur der Provinz, David Suarez, sagte. Ebenfalls in der Provinz Quezon soll ein fünftes Opfer einen tödlichen Stromschlag erlitten haben.

Nock-Ten traf zwischen Sonntagabend und Montagmittag (Ortszeit) in verschiedenen Teilen des Inselstaates sieben Mal auf Land, wie es von der Wetterbehörde hieß. Als der Taifun am Sonntag die Gemeinde Bato in der Provinz Catanduanes erreichte, fegten die Böen mit teils 225 Stundenkilometern über Land.

Mehr als 12 000 Menschen saßen auf Schiffen in Seehäfen fest. Airlines sagten nationale und internationale Flüge ab.

Jedes Jahr treffen im Schnitt 20 Taifune die Philippinen. Im November 2013 kamen durch Taifun Haiyan mehr als 6000 Menschen ums Leben.

Dienstag

Anschlag in Berlin: Täter noch auf freiem Fuß?

Berlin (dpa) - Nach dem Attentat auf einen Berliner Weihnachtsmarkt ist der Täter womöglich noch auf freiem Fuß. Die Polizei hat Zweifel, ob sie den Richtigen festgenommen hat. «Es ist in der Tat unsicher, dass es der Fahrer war», sagte Polizeipräsident Klaus Kandt auf einer Pressekonferenz.

Die Zeitung «Die Welt» zitierte eine Quelle der Berliner Polizei mit den Worten: «Wir haben den falschen Mann.» Damit ergebe sich eine neue Lage. «Denn der wahre Täter ist noch bewaffnet auf freiem Fuß und kann neuen Schaden anrichten», habe es aus der Polizei geheißen.

Am Montagabend war ein Mann mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt auf dem Breitscheidplatz im Herzen Berlins gerast. Zwölf Menschen starben, rund 50 wurden verletzt. Danach wurde ein 23 Jahre alter Mann festgenommen, der aus Pakistan kommen soll. Der Verdächtige hatte nach Ermittlerangaben die Tat abgestritten. Die Polizei rief die Bevölkerung zu Wachsamkeit auf.

Polizeipräsident Kandt sagte der dpa: «Wir gehen davon aus, dass es einen Fahrer gab, entweder ist es der Mensch, den wir gefasst haben, oder nicht. Das klären wir gerade. Die Lage ist unklar.» Man untersuche Spuren im Lkw oder am Verdächtigen, die zur Tat passen. Fingerabdrücke, Blut, Schmauchspuren. das müssen wir klären.» Er ergänzte: «Ich stelle mich darauf ein, dass die gegenwärtige Lage noch länger andauert» - mindestens die nächsten Tage.

Im Führerhaus des Lastwagens war nach Angaben aus Sicherheitskreisen blutverschmierte Kleidung gefunden worden. Bei dem später in einiger Entfernung vom Tatort festgenommenen Tatverdächtigen sei dagegen keine mit Blut befleckte Kleidung gefunden worden. Ob dies darauf hindeuten könnte, dass der Mann noch im Lkw die Kleidung gewechselt haben könnte, blieb ebenfalls zunächst unklar.

Bei dem festgenommenen Tatverdächtigen sollen sich kaum Spuren gefunden haben, die auf einen Kampf hindeuten, wie der «Spiegel» aus hochrangigen Ermittlerkreisen erfahren haben will. Zudem habe man keine typischen Schmauchspuren an seinem Körper gefunden, die auf eine Schussabgabe schließen lassen.

Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt starben am Montagabend elf Besucher sowie ein polnischer Kraftfahrer. Er lenkte nach bisherigen Erkenntnissen den Lastwagen, bevor dieser in die Hände des Mannes fiel, der mit dem Sattelschlepper in die Menschenmenge fuhr. Auf den polnischen Lkw-Fahrer war geschossen worden.

Anschlag in Berlin: Schockstarre, Grablichter und rote Rosen

Terror, Amok, Attentat - Fahrzeuge als Waffe

Was wann geschah

Stahl und Beton zum Schutz vor Terroristen

Nur ein Bruchteil der Flüchtlinge hat Jobs

Berlin (dpa) - Die Integration der Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt kommt bislang nur in kleinen Schritten voran. Von Hunderttausenden Zuwanderern aus Syrien, dem Irak und anderen Ländern haben bisher einige zehntausend einen Job.

Positiv fällt die Bilanz laut Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) für mehr als 50.000 Deutsche aus, die Arbeit durch den Flüchtlingszuzug haben. Der Beamtenbund dbb fordert Zehntausende weitere Stellen im öffentlichen Dienst für die Integration.

Die Mehrheit der Flüchtlinge werde nicht in ein oder zwei Jahren in Arbeit sein, sagte IAB-Direktor Joachim Möller der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Wenn wir es geschafft haben, nach fünf Jahren 50 Prozent in Lohn und Brot zu bekommen, ist das sicherlich ein Erfolg.» Investiert werden müsse in Integration.

Von Dezember 2015 bis November 2016 schafften 34.000 Einwanderer aus den acht wichtigsten nichteuropäischen Asylherkunftsländern den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt. «Das sind unter anderem Syrien, Irak, Afghanistan, Nigeria und Eritrea», sagte Möller. 57 Prozent davon seien in der Leiharbeit, anderen wirtschaftsnahen Dienstleistungen und im Gastgewerbe. 406.000 arbeitssuchende Flüchtlinge sind bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern registriert, 160.000 davon als arbeitslos erfasst.

2015 und in den ersten elf Monaten 2016 beantragten laut Bundesinnenministerium knapp 1,2 Millionen Menschen hierzulande formell Asyl.

Im Ein-Euro-Job-Programm für Flüchtlinge gibt es rund vier Monate nach dem Start noch weit weniger solche Arbeitsgelegenheiten als insgesamt geplant. «Nach ersten Zahlen entstanden bisher rund 5000», sagte Möller. Das von Arbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) initiierte Programm startete am 1. August und soll 100.000 öffentlich geförderte Jobs für Flüchtlinge schaffen.

Durch die Flüchtlingsmigration entstanden auch Arbeitsplätze. «Wir rechnen mit einer Größenordnung im mittleren fünfstelligen Bereich, mit etwa 50.000 oder 60.000», sagte Möller. «Beschäftigungszuwachs gab es etwa im Bau, bei außerschulischen Lehrtätigkeiten und Sprachlehrern, Wachleuten, Sozialarbeitern und in der öffentlichen Verwaltung.» Etwa Sprachlehrer, Sozialarbeiter, -pädagogen und Erzieher könne das Land angesichts künftiger Migration auch weiter gut gebrauchen.

Der Beamtenbund dbb forderte Zehntausende weitere zusätzliche Stellen. Beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge habe es bereits rund 5000 und bei der Bundespolizei etwa 2000 zusätzliche Stellen gegeben. «Doch bei den Kommunen, etwa im Erziehungsdienst, in den Schulen, bei der Justiz und den Landespolizeien klaffen noch immer große Lücken», sagte der dbb-Vorsitzende Klaus Dauderstädt der Deutschen Presse-Agentur. «Insgesamt schätzen wir den dadurch entstehenden zusätzlichen Personalbedarf auf rund 30.000 Stellen.»

Dauderstädt betonte: «Die Arbeit im öffentlichen Dienst ändert sich.» Ohne interkulturelle Kompetenz gehe es heute schon an vielen Stellen nicht mehr. Oft bräuchten die Mitarbeiter auch mehr Fremdsprachen. «Das ist ein längerfristiger Wandel, der auch angesichts künftiger Migration nicht aufhören wird.»

Für eine Bilanz über die Auswirkungen der Flüchtlinge auf die Wirtschaft ist es laut Möller zu früh. «Es wird vermutlich keine Überschussrechnung sein. Aber Vielfalt kann auch produktiv sein.»

Menschenrechtler: Immer weniger Christen im Nahen Osten

Berlin (dpa) - Die 2000-jährige Geschichte der Christenheit im Nahen Osten droht nach Einschätzung der Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) unter dem Druck der Gewalt zu enden.

«Vor hundert Jahren stellten die Christen noch 20 Prozent der Gesamtbevölkerung im Nahen Osten, heute sind es kaum noch drei Prozent», sagte der GfbV-Nahost-Referent Kamal Sido.

Im Irak sei die große Mehrheit der Christen innerhalb der vergangenen drei Jahrzehnte vertrieben worden oder geflohen; ihre Zahl sei von 1,5 Millionen auf 300 000 geschrumpft. In Syrien bedrohe die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) Ortschaften mit christlicher Bevölkerung. Die wenigen verbliebenen Christen in der Türkei gerieten durch das Wiederaufflammen des Kurdenkonfliktes und Maßnahmen der Regierung zunehmend in Bedrängnis.

Die GfbV rief auch dazu auf, die beiden im April 2013 entführten Bischöfe von Aleppo nicht zu vergessen. Ihr Schicksal spiegele die aussichtslose Lage der Christen in Syrien wider, sagte Sido. Die Bischöfe der syrisch-orthodoxen und der griechisch-orthodoxen Kirche hätten sich für Versöhnung und Dialog ausgesprochen. Ihr Engagement für die Menschenrechte im Bürgerkrieg müsse allen ein Vorbild sein.

Trump will aus Handelsabkommen TPP aussteigen

New York (dpa) - Schon am ersten Tag seiner Amtszeit will der designierte US-Präsident Donald Trump das transpazifische Handelsabkommen TPP kippen.

Das kündigte er in einer Videobotschaft zu seinem Programm der ersten 100 Tage an.

Die Nachricht löste bei den US-Handelspartnern in Asien starke Irritationen aus. Das TPP-Abkommen ist von 12 Staaten einschließlich der USA unterzeichnet worden, aber noch nicht in Kraft getreten. Sein Abschluss war ein Herzstück der Agenda von US-Präsident Barack Obama, der damit die wirtschaftlichen Verbindungen der USA zu Asien stärken wollte. TPP ist ein Vorbild auch für das noch nicht fertig ausgehandelte Abkommen TTIP der USA mit Europa, dessen Abschluss nun ebenfalls unsicher wird.

Trump sagte, er werde den Rückzug aus TPP im Rahmen einer präsidialen Anordnung veranlassen. «Das Abkommen ist ein potenzielles Desaster für das Land», sagte er. An dessen Stelle sollten bilaterale Handelsabkommen treten. Mit welchen Ländern, sagte er nicht.

Im US-Wahlkampf waren die Handelsabkommen ein wichtiges Thema gewesen. Viele Bürger machen sie für den Verlust von Arbeitsplätzen und den Abbau der US-Industrie verantwortlich. Trump hatte versprochen, aus TPP auszusteigen. Dass er tatsächlich ernst macht, kam für viele aber doch überraschend.

Der geplante Rückzug der USA traf Japan wie ein Schock. Das Handelsabkommen habe ohne die USA keinen Sinn, sagte Regierungssprecher Yoshihide Suga am Dienstag in Tokio. Ähnlich hatte sich Ministerpräsident Shinzo Abe in Buenos Aires geäußert.

Australien hofft trotz Trumps Ablehnung noch auf eine Zukunft des Pakts. Premierminister Malcolm Turnbull brachte dafür am Dienstag eine mögliche Änderung des im Februar verabschiedeten Abkommens ins Spiel: «Wir müssen abwarten, inwieweit die USA sich bei TPP oder einer weiterentwickelten Version des Handelspakts engagieren wollen.» Handelsminister Steve Ciobo äußerte die Hoffnung, dass Trump seine Meinung wieder ändern werde. «Wir müssen den Amerikanern Zeit geben, die Argumente für und gegen das Abkommen abzuwägen», sagte er.

Auch Neuseeland will am Handelsvertrag festhalten. «Wir bleiben dabei: Wir haben die TPP-Gesetzgebung verabschiedet und andere Länder werden es auch bald tun. Wir sollten erstmal abwarten und sehen, was passiert», sagte Handelsminister Todd McClay am Dienstag. «Wir glauben weiter, dass TPP ein wertvoller Deal für alle beteiligten Länder ist. Solange wir nicht wissen, wie die US-Regierung sich genau verhalten wird, setzen wir den TPP-Prozess erstmal fort.»

In seiner Videobotschaft versicherte Trumps, er werde in seiner Politik einem «ganz einfachen Prinzip folgen»: «Amerika an die erste Stelle zu setzen». Ob es um die Produktion von Stahl, den Bau von Autos oder das Heilen von Krankheiten gehe: Er wolle, dass all dieses in den USA geschehe und so Arbeitsplätze und Wohlstand für amerikanische Arbeiter geschaffen würden.

Mit präsidialen Anordnungen will Trump seine Politik vom ersten Tag an vorantreiben, nicht nur bei TPP. Für diese Erlasse braucht ein US-Präsident den Kongress als Gesetzgeber nicht. Sie werden allerdings von Verfassungsrechtlern kritisiert.

Trump sagte, er werde im Energiebereich Regulierungen streichen, die auf Kosten von Jobs und Produktivität gingen. Dabei gehe es auch um das sogenannte Fracking und - wie er sagte - um saubere Kohle.

Im Bereich der nationalen Sicherheit will Trump die Geheimdienste anweisen, zuerst vor allem gegen Cyberattacken anzugehen, aber auch gegen jede andere Form von Angriffen.

Bei der Einwanderung werde er das Arbeitsministerium anweisen, alle Fälle von Visa-Missbrauch zu untersuchen, die amerikanischen Arbeitern schadeten, sagte Trump.

«Das sind nur einige Schritte, um Washington zu reformieren und unseren Mittelstand wieder aufzubauen», sagte Trump. Weitere würden folgen. Man werde zusammenarbeiten, um Amerika wieder für jedermann großartig zu machen, sagte Trump. Er fügte hinzu: «Und ich meine wirklich jedermann.»

Das Freihandelsabkommen TPP

Trumps kalte Schulter für Asien-Pazifik-Region

Trumps Ankündigungen

Der lange Weg zur Transpazifischen Partnerschaft

Obama warnt indirekt Trump: TPP nicht stoppen

Das Handelsabkommen TPP war ein Herzstück der Agenda von US-Präsident Barack Obama, der damit die Verbindungen zwischen den USA und Asien stärken wollte. Handelsabkommen waren ein wichtiges Thema des US-Wahlkampfs. Viele Menschen machen sie für den Verlust von Arbeitsplätzen und den Abbau der Industrie verantwortlich.

Deutscher von Extremisten auf Philippinen entführt

Manila (dpa) - Islamistische Extremisten haben auf den Philippinen eine deutsche Seglerin ermordet und ihren Weggefährten verschleppt. Das Militär fand nach eigenen Angaben die Jacht mit der Leiche der Frau sowie zwei deutsche Pässe: die Frau 59, der Mann 70 Jahre alt.

Der Mann werde in einem Dschungelcamp der Terrororganisation Abu Sayyaf vermutet, sagte ein Militärsprecher. Er flehte in einem arrangierten Telefongespräch um Hilfe. Die Extremisten sind berüchtigt, weil sie mit Entführungen Lösegeld erpressen oder die Geiseln umbringen.

Das Auswärtigen Amt in Berlin bestätigte die Angaben zunächst nicht. Ministeriumssprecher Martin Schäfer sagte nur: «Wir bemühen uns zur Zeit mit den philippinischen Behörden um Aufklärung.» Dazu ist neben der Botschaft auch der Krisenstab des Ministeriums im Einsatz. Die Bundesregierung nimmt in solchen Fällen nur selten Stellung.

Der Entführte und seine Partnerin waren schon einmal von ihrer 16-Meter-Jacht «Rockall» entführt worden. 2008 verschleppten Piraten sie vor der Küste von Somalia. Wie der Mann dem Portal «yacht.de» ein Jahr später berichtete, wurden Sie wochenlang festgehalten und terrorisiert, unter anderem durch simulierte Erschießungen. «Wir würden das nicht noch einmal mitmachen, wir würden uns lieber erschießen lassen», sagte er in dem Interview.

Der Überfall passierte nach Angaben von Militärsprecher Filemon Tan in den Gewässern zwischen Malaysia und den südlichen Philippinen. Aus seinen und den Schilderungen des Abu Sayyaf-Sprechers in dem Telefon ergibt sich folgender Hergang: Die Extremisten überfallen die Jacht. Die Frau leistet Widerstand und bedroht die Entführer mit der Waffe. Die Extremisten bringen sie um. Sie verschleppen den Mann. Einheimische finden die Jacht am Sonntag vor der Provinz Sulu. Die Leiche weist Gewalteinwirkung und Schussverletzungen auf. Von dem Mann und den Entführern fehlt jede Spur.

Die beiden leben nach früheren Interviews seit Jahrzehnten auf der Jacht. Der Mann berichtete, dass er keine richtigen Kontakte mehr nach Deutschland habe. Die Frau war von den Erlebnissen der Entführung lange erschüttert, wie andere Segler nach Gesprächen berichteten. Der Mann war damals aber nach Somalia zurückgereist, um seine völlig ausgeplünderte Jacht wieder fit zu machen.

Abu Sayyaf kämpft nach eigenen Angaben in der muslimischen Unruheregion im Süden des mehrheitlich katholischen Inselstaates um mehr Autonomie. Die Organisation hat der in Syrien und dem Irak aktiven Terror-Miliz «Islamischer Staat» die Treue geschworen.

Berüchtigt ist Abu Sayyaf seit der Entführung von Touristen aus einem malaysischen Taucherparadies vor 16 Jahren. Darunter war die deutsche Familie Wallert, die erst nach wochenlangem Nervenkrieg im Dschungel freigelassen wurde. Vor zwei Jahren hat die Gruppe ein Seglerpaar aus Hessen verschleppt und nach sechs Monaten freigelassen. Nach Angaben der Extremisten wurde Lösegeld gezahlt. Weder die Bundesregierung noch die philippinische Regierung habe das je bestätigt. Im Frühjahr hat Abu Sayyaf zwei Kanadier ermordet, weil nach ihren Angaben kein Lösegeld floss. Ein Norweger kam dagegen kurz darauf frei.

Eine Lösegeldforderung für den Deutschen ging zunächst nicht ein. In dem Telefongespräch mit der Zeitung ließ der Abu Sayyaf-Sprecher einen Mann mit deutschem Akzent an den Hörer: «Piraten haben unser Boot gekapert», sagte der nach Angaben der Zeitung, und er habe die deutsche Botschaft um Hilfe gebeten.

Montag

Die 5 größten Fehler im Online-Weihnachtsgeschäft

Im E-Commerce ist die Weihnachtszeit alles andere als besinnlich. Die Adventstage sind für Onlinehändler vielmehr die umsatzstärkste Zeit des Jahres. 2015 belief sich der Umsatz im Online-Weihnachtsgeschäft auf rund 11,2 Mrd. Euro – bei einem Jahresumsatz von 41,7 Mrd. Euro. Verkaufsstärkster Tag war der 7. Dezember mit einem Umsatz von etwa 503 Mio. Euro. Im weihnachtlichen E-Commerce liegt also großes Potenzial, doch es gibt auch einige Hürden und Stolpersteine, die Shopbetreiber umgehen sollten. Die Heidelberger Payment GmbH, kurz: heidelpay, ein von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht zugelassenes und beaufsichtigtes Zahlungsinstitut für alle gängigen Zahlungsverfahren im Internet, benennt die fünf größten Fehler im Weihnachtsgeschäft:

1. Kein Weihnachtsmarketing betreiben

Hinterfragen Sie Ihre bisherige Marketingstrategie: Nutzen Sie tatsächlich alle möglichen Kanäle wie E-Mail, Social Media und Newsletter? Sind diese aufeinander abgestimmt? Ist Ihr Shop weihnachtlich gestaltet und zielgruppenspezifisch optimiert, etwa hinsichtlich eines bestimmten Käufertyps oder bestimmter Produktvorlieben? Verwenden Sie Rabatte und/oder Gutscheine, um unentschlossene Kunden und Interessenten auf Ihre Seite zu locken?

2. Keine weihnachtsspezifischen Services offerieren

Verwöhnen Sie Ihre Kunden während der stressigen Vorweihnachtszeit mit einem „Rundum-sorglos“-Service: Verschicken Sie Produkte als Geschenk verpackt – gerne auch mit einer zusätzlichen Karte; ermöglichen Sie Ihren Kunden, individuelle Wunschlisten zu speichern; binden Sie Ihre Kunden durch zeitlich begrenzte Rabatte und verschicken Sie Rabattkalender; zeigen Sie mit einem Countdown an, bis wann rechtzeitige Weihnachts-Bestellungen möglich sind; unterstützen Sie unentschlossene Käufer mit einer Best-of-Liste etc. in ihrer Kaufentscheidung.

3. Keine zusätzlichen Versandoptionen anbieten

Kunden müssen sich insbesondere in der Weihnachtszeit darauf verlassen können, dass sie die bestellte Ware rechtzeitig erhalten. Positionieren Sie sich als zuverlässigen Partner, indem Sie Waren auch noch am 24. Dezember zustellen lassen. Zudem sollten Sie Express-Zustellungen als zusätzliche Versandart anbieten, Ihren Kunden eine kostenlose Abholung in Ihren Filialen ermöglichen und Bestellungen innerhalb Deutschlands versandkostenfrei verschicken – das kommt besonders gut an.

4. Die falschen Zahlarten bereitstellen

Während des Checkout-Prozesses ist die Abbruchrate besonders hoch. Bieten Sie darum den richtigen Zahlarten-Mix an und sorgen Sie für einen komfortablen, schlanken Checkout mit kurzen Ladezeiten. Am einfachsten gelingt das mit einer professionellen Payment-Software.

5. Die Nachweihnachtszeit vernachlässigen

Nach Weihnachten ist für Sie noch keine Zeit zum Durchatmen. Halten Sie für Ihre Kunden spezielle Silvester- und Neujahrsangebote bereit und ermöglichen Sie ihnen, Geschenke unkompliziert zu retournieren.

Weitere Informationen zu den größten Fehlern in der Adventszeit und hilfreiche Tipps, wie Onlinehändler diese wirkungsvoll vermeiden, präsentiert heidelpay in seinem Whitepaper „Die fünf größten Fehler im Online-Weihnachtsgeschäft – Tipps und Tricks für Erfolg im weihnachtlichen E-Commerce“. Es steht unter www.heidelpay.de/downloads zum kostenlosen Download bereit.

Sonntag

Deutschlands längste Hängeseilbrücke ist Touristenattraktion

Mörsdorf/Sosberg (dpa) - Gut ein Jahr nach ihrer Eröffnung hat sich Deutschlands längste Hängeseilbrücke für Fußgänger mitten im Hunsrück als Erfolg entpuppt. Eine Web-Kamera hat auf der schwankenden Querung eines Mosel-Seitentals schon mehr als 370 000 Touristen gezählt.

In einer Umfrage der Deutschen Zentrale für Tourismus unter gut 40 000 Besuchern aus 66 Ländern zur Ermittlung der 100 beliebtesten hiesigen Reiseziele ist die Brücke namens Geierlay auf Platz 85 gelandet - noch vor dem Nürburgring, dem Münchner Hofbräuhaus und der Insel Sylt. «Der Erfolg ist fantastisch», sagte der Bürgermeister von Mörsdorf, Marcus Kirchhoff (parteilos).

Samstag

Kampf gegen «Linksfront»: CSU-Parteitag ohne Merkel

München (dpa) - Ungeachtet aller Differenzen mit der CDU über die Flüchtlingspolitik hat CSU-Chef Horst Seehofer die Union auf den gemeinsamen Kampf gegen ein rot-rot-grünes Bündnis auf Bundesebene eingeschworen.

«Ich möchte nach 40 Jahren im politischen Geschäft nicht noch erleben müssen, dass die Enkel der SED wieder Regierungsverantwortung in Deutschland übernehmen», sagte Seehofer beim CSU-Parteitag in München. Wenn die «Linksfront» aus SPD, Grünen und Linkspartei bei der Bundestagswahl im Herbst 2017 eine Mehrheit bekommen sollte, «werden sie es machen». Deshalb müsse die Union so stark sein, dass eine Regierung ohne sie unmöglich sei.

«Das wird ein Kampf auf Biegen und Brechen», betonte Seehofer. Deshalb müsse man zusammenstehen und alle Kräfte mobilisieren. Gerade die CSU sei und bleibe « das Bollwerk gegen die Linksfront». Es gehe um Freiheit oder staatliche Bevormundung, um deutsche Leitkultur oder Multikulti. «Wir wollen keine linke Republik, wir wollen keine kulturelle Selbstaufgabe und die Beliebigkeit von Multikulti.»

Seehofer gab eine «Garantie» ab: Sollte die CSU der nächsten Bundesregierung angehören, dann werde die Partei garantieren, «dass Deutschland Deutschland bleibt und dass Bayern Bayern bleibt».

In Abwesenheit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) rief Seehofer die Unionsparteien auf, sich auf die eigene Stärke zu konzentrieren und zu besinnen. «Ich will, dass die Union in Deutschland wieder näher an die 40 Prozent heranrückt als an die 30», betonte der bayerische Ministerpräsident - in Umfragen waren es zuletzt maximal 35 Prozent.

«Vor gut einem Jahr lagen wir über 40 Prozent», sagte Seehofer rückblickend und klagte: «Aus der gemähten Wiese ist ein unbestelltes Feld geworden.» Deshalb seien die nächsten Monate so wichtig. Es gehe um die Führungsrolle der Union in Berlin. Und für die CSU gehe es auch darum, «die Startrampe für die Landtagswahl 2018 richtig aufzustellen». Dann will die CSU ihre absolute Mehrheit verteidigen.

Erstmals überhaupt in ihrer Amtszeit ist die CDU-Vorsitzende Merkel nicht auf dem Parteitag der Schwesterpartei zu Gast - wegen der andauernden Differenzen über die Zuwanderungspolitik. Konkret geht es um die von der CSU geforderte Obergrenze für neu eintreffende Flüchtlinge. Seehofer zeigte sich hier unnachgiebig: «Ich werde in dieser Frage die Seele der CSU nicht verkaufen», sagte er. «Das wird mit mir nicht infrage kommen.»

Er könne deshalb nicht garantieren, dass es in dem Punkt eine Verständigung mit der CDU gebe. «Dann würde es in einem Punkt halt auch bei einem Dissens bleiben.» Er halte aber nichts von «unehrlichen Formelkompromissen» ? und Merkel auch nicht. Deshalb sei Merkel auch nicht zum CSU-Parteitag gekommen ? «um dann so eine künstliche Inszenierung durchzuführen, die nicht glaubwürdig ist». Darauf hätten sich Merkel und er gemeinsam verständigt.

Seehofer und Merkel wollten offenkundig auch einen neuerlichen Eklat wie auf dem Parteitag vor einem Jahr vermeiden. Da hatte der CSU-Vorsitzende Merkel auf offener Bühne minutenlang belehrt - der Auftritt wurde zu einem Tiefpunkt der jüngeren Unions-Geschichte.

Die CSU hat sich auf ihrem Parteitag ein deutlich konservativeres Profil verpasst: In zwei Leitanträgen, die am Freitag im Eiltempo von den Delegierten beschlossen wurden, macht die Partei einerseits gegen Rot-Rot-Grün und andererseits gegen den politischen Islam mobil.

Am Samstag soll auf dem Parteitag über das neue CSU-Grundsatzprogramm abgestimmt werden. Darin enthalten ist auch die Forderung nach Volksentscheiden auf Bundesebene. In einer CSU-Mitgliederbefragung hat sich eine große Mehrheit von 68,8 Prozent dafür ausgesprochen.

Schwäbische Reisende nach Busunfall in Tirol wohlauf zurück

Augsburg/Zirl (dpa) - Die Rückfahrt aus dem Italien-Urlaub endete mit einem Schrecken - aber nach dem Zusammenstoß eines Reisebusses aus Augsburg mit einem Auto sind alle Busreisenden wohlbehalten aus Tirol zurückgekehrt.

Ein Ersatzbus habe die 26 Reisegäste, eine Reiseleiterin und die beiden Busfahrer in der Nacht zum Samstag zurück nach Schwaben gebracht, sagte Geschäftsführer Philipp Hörmann von Hörmann Reisen. Allen gehe es soweit gut. Auch der Busfahrer mache einen «gefassten Eindruck». Die aus München stammenden Frauen in dem Auto wurden hingegen schwer verletzt.

Der Doppeldeckerbus war nach Angaben der österreichischen Polizei in Zirl bei Innsbruck auf einer Bergstraße mit einem Auto zusammengestoßen. Dessen 18 Jahre alte Fahrerin und ihre Mutter kamen mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser. Sie konnten auch am Samstagnachmittag noch nicht zum Unfallhergang befragt werden.

Fest steht aber: Nach dem Zusammenstoß rollte der Bus auf der stark abschüssigen Straße rückwärts, stieß gegen drei Autos und rollte über den Fahrbahnrand hinaus über eine Böschung. «Da kann man sehen, welche Kräfte wirken», sagte der Notfallbeauftragte des RDA-Busverbands, Johannes Hübner, am Samstag. Dem 49 Jahre alten Busfahrer gelang es, sein Fahrzeug so an Bäume anzulegen, dass es weder umstürzte noch die Böschung komplett hinunterrutschte. Er habe so wohl einen schlimmeren Unfall verhindert, so Hübner.

Hörmann sagte, der Busfahrer arbeite seit mehr als zehn Jahren in seinem Unternehmen. «Er ist ein Routinier auf der Straße.» Nach dem Unfall habe er sich als erstes um die Gäste gekümmert. «Er hat mir gesagt: "Ich wollte nicht wie Kapitän Schettino als erster das Schiff verlassen."» Francesco Schettino war der verantwortliche Schiffsführer beim Unfall des gekenterten Kreuzfahrtschiffes Costa Concordia.

Dank des Einsatzes des Busfahrers hätten die Menschen das Fahrzeug weitgehend schon verlassen gehabt, als die Polizei anrückte, sagte Hörmann. Er selbst machte sich am Abend noch auf zum Unfallort. Einige Reisende seien in einer Gaststätte versorgt worden, andere ins Krankenhaus gekommen. Das hätten sie aber noch am Abend verlassen können, so dass ein Ersatzbus alle in der Nacht zurückbrachte.

Die Reisenden im Alter von 40 bis 75 Jahren aus der Region Augsburg waren auf dem Rückweg aus dem italienischen Ort Abano Terme, wie Hörmann sagte. Die Tour werde jede Woche gefahren, die Gäste buchten ihre Reisen aber einzeln und seien in unterschiedlichen Hotels untergebracht. Änderungen am Fahrplan werde es nicht geben, sagte Hörmann. «Ich denke auch, der Busfahrer wird eine neue Tour diese Woche fahren, wenn er das möchte.» Für Samstag sei er aber für eine geplante Fahrt ersetzt worden, um sich von dem Unfall zu erholen.

Für den finanziellen Schaden sei das Unternehmen versichert, sagte Geschäftsführer Hörmann. Inwiefern die Versicherung der Autofahrerin belangt werde, sei noch zu klären. «Wir werden unsere Kunden aber natürlich nicht im Regen stehen lassen.»

Parteitag: CSU positioniert sich Mitte-Rechts

München (dpa) - Die CSU zieht mit einem schärferen konservativen Profil ins Wahljahr 2017 und die Auseinandersetzung mit der AfD. Beim Parteitag in München wurde ein neues Grundsatzprogramm beschlossen. CSU-Chef Horst Seehofer sagte: «Wir sind die klassische bürgerliche Partei.

Aber wir umfassen auch das demokratische Spektrum rechts der Mitte.» In dem neuen Programm, das laut Tagungsleitung einstimmig angenommen wurde, untermauert die CSU  auch ihre Forderung nach einer Flüchtlings-Obergrenze. Ein gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) gerichteter Antrag fiel bei den Delegierten klar durch.

Seehofer betonte die zentrale Aufgabe seiner Partei, auch alle demokratischen Kräfte rechts der Mitte einzubinden. Die CSU sei «eine echte Volkspartei», keine Klientelpartei, die sich nur um eine bestimmte Gruppe kümmere. «Wir sind eine große politische Familie für alle.» Der bayerische Ministerpräsident sagte: «Wir üben keine Herrschaft aus, sondern wir leisten einen Dienst für die Menschen in diesem Staat.»

In dem neuen Grundsatzprogramm mit dem Titel «Die Ordnung» definieren sich die Christsozialen als «konservative Zukunftspartei» mit «christlich-jüdischen Wurzeln». Einer multikulturellen Gesellschaft erteilt die CSU eine Absage. Erstmals genauer erklärt wird die Leitkultur als «gelebter Grundkonsens in unserem Land». Gefordert werden bundesweite Volksentscheide. Außerdem soll die Bundeswehr im Kampf gegen den Terror auch im Inneren eingesetzt werden können.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte, das neue Programm sei ein Bekenntnis zum starken Staat. Dessen Aufgabe sei es, gerade in Zeiten weltweiter Beunruhigung für Ordnung zu sorgen. Seehofer würdigte die Arbeit der Grundsatzkommission unter der Leitung des CSU-Landtagsabgeordneten Markus Blume als «Sternstunde unserer Partei». Das alte Programm stammte von 2007.

Ihre Forderung nach einer Obergrenze will die CSU laut Parteivize Manfred Weber zur Bedingung einer künftigen Regierungsbeteiligung machen. «Ohne Obergrenze wird es im kommenden Jahr keine Koalition mit der CSU geben», sagte Weber der «Passauer Neuen Presse» (Samstag). Dies werde eine zentrale Forderung im Bundestagswahlkampf sein. Merkel lehnt eine feste Obergrenze ab. Weber sagte, es sei «kein Beinbruch», dass es hier unterschiedliche Meinungen in der Union gebe. Er betonte: «Angela Merkel wird die Unterstützung der CDU- und CSU-Familie bekommen, wenn sie erneut antritt.»

Ein gegen Merkel gerichteter Antrag fand auf dem Parteitag nur die Unterstützung von 16 Delegierten, 3 enthielten sich. Antragsteller Thomas Schmitt hatte gefordert, dass die CSU keine weitere Amtszeit der Kanzlerin unterstützen solle. Inhaltlich kritisierte der Antrag vor allem die Flüchtlingspolitik Merkels. Merkel lässt bisher offen, ob sie bei der Bundestagswahl 2017 erneut antritt.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht die Warnung der CSU vor einer rot-rot-grünen «Linksfront» gelassen. Er geht davon aus, dass sie seiner Partei nutzen und nicht schaden wird. «Der beste Wahlkämpfer, den die Linke und vorher die PDS hatte, war immer die Rote-Socken-Kampagne der Konservativen», sagte er dem SWR.

Das neue Grundsatzprogramm der CSU

Die CSU-Beschlüsse: Islam, Obergrenze, Lkw-Überholverbot

Donnerstag

Kretschmann für weitere Amtszeit von Merkel

Berlin/Stuttgart (dpa) - Kurz vor dem Grünen-Parteitag hat sich der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für eine weitere Amtszeit von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ausgesprochen - und damit Empörung in der eigenen Partei ausgelöst.

«Wir wollen Merkels große Koalition ablösen und werden dabei ganz bestimmt keine Vorfestlegungen auf etwaige Kanzlerkandidatinnen und -kandidaten vornehmen», sagte Grünen-Chefin Simone Peter der «taz». Ihr Co-Vorsitzender Cem Özdemir warnte eindringlich vor Koalitionsdebatten zum jetzigen Zeitpunkt.

Kretschmann hatte am Mittwochabend in der ARD-Sendung «Maischberger» für eine erneute Kanzlerkandidatur der CDU-Vorsitzenden Merkel plädiert. «Das fände ich sehr gut», sagt er. Aus seiner Sicht sei die Kanzlerin «sehr wichtig in der europäischen Krise». Der Kurs, den sie fahre, sei richtig. «Ich wüsste auch niemand, der diesen Job besser machen könnte als sie.»

In der Berliner Parteispitze stieß dies umgehend auf Widerstand. «Es bleibt dabei: Wir führen jetzt keine Koalitionsdebatten, sondern konzentrieren uns darauf, unser Wahlergebnis zu verbessern, indem wir deutlich mehr Menschen gewinnen als bei der letzten Bundestagswahl», sagte Özdemir der Deutschen Presse-Agentur. «Wie sich die Konkurrenz aufstellt und wen sie aufstellt, darauf haben wir keinen Einfluss.»

Peter betonte, bei der Bundestagswahl 2017 träten die Grünen «für einen Politikwechsel» ein. Fraktionschef Anton Hofreiter bekräftigte: «Wir Grünen bleiben bei unserem Kurs der Eigenständigkeit. Das heißt: Wir werben für uns und nicht für irgendein Bündnis.» Er fügte hinzu: «Dann schauen wir mal, welche Mehrheiten es gibt und mit wem wir unsere Inhalte durchsetzen können.»

Hintergrund ist die schwelende interne Diskussion, ob die Partei eher auf Rot-Rot-Grün oder Schwarz-Grün setzen soll. Die Grünen wollen auf ihrem Parteitag vom 11. bis 13. November in Münster über ihre Ausrichtung debattieren.

Kritik an Kretschmann kam auch aus dem Südwesten. Der baden-württembergische Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand sagte, es gebe keinen Grund, Merkel über den «grünen Klee» zu loben. «Die Blockadehaltung der Union beim Klimaschutz mit Angela Merkel an der Spitze ist ökologisch verantwortungslos und ein Armutszeugnis.»

Spott kam von der Linken. Parteichef Bernd Riexinger kommentierte Kretschmanns Merkel-Lob süffisant auf Twitter: «Wie ein BVB-Fan der Schalke die Daumen drückt. Völlig absurd! Vielleicht sollte er die Mannschaft wechseln.»

Die Grünen stünden jetzt vor einer Richtungsentscheidung, sagte Riexinger der Deutschen Presse-Agentur. «Kretschmann ist ein überzeugter Anhänger von Schwarz-Grün, der versucht, die Partei in Richtung Schwarz-Grün zu orientieren.» Die Mehrheit der Partei sei aber wohl nicht dafür, weil viele wüssten: «Wer mit Merkel ins Bett geht, wacht mit Seehofer im Arm auf.»

Es ist nicht das erste Mal, dass Kretschmann seine politische Nähe zur CDU-Vorsitzenden zeigt. Im Sommer drang die Nachricht eines vertraulichen Treffens mit der Kanzlerin an die Öffentlichkeit. Besondere Aufmerksamkeit erhielt Kretschmann im Januar, als er sagte: «Welcher ihrer Amtskollegen in der EU soll denn Europa zusammenhalten, wenn sie fällt? Da ist weit und breit niemand in Sicht. Deshalb bete ich jeden Tag dafür, dass die Bundeskanzlerin gesund bleibt.»

Samstag

'Justice League Dark' bricht mit allen Konventionen

(BANG) - Doug Liman hat neue Details über 'Justice League Dark' verraten.

Lange Zeit war es still um das Filmprojekt von 'Warner Bros.'. Nun soll es jedoch mit der Adaption der beliebten 'DC'-Comic-Serie vorangehen. Seit August steht fest, dass Doug Liman ('Jumper') Regie bei dem mit Spannung erwarteten Streifen führen wird. 'Justice League Dark' soll vor allem die übernatürlichen Elemente des 'DC'-Universums in den Fokus rücken. Im Mittelpunkt stehen Figuren wie John Constantine, Madame Xanadu, Deadman, Shade sowie Zatanna.

Im Interview mit 'IGN' gesteht Liman, wie sehr er sich auf dieses Projekt freuen würde: ''Zuallerst liebe ich diese Charaktere und 'Warner Bros.' und ich liebe [den Produzenten] Scott Rudin.'' Das Ziel des Filmemachers ist klar: Nämlich unkonventionell zu denken: ''Wenn Leute etwas Konventionelles wollen, kommen sie nicht zu mir.'' Der 51-Jährige hat zwar schon viel Erfahrung im Business, doch es wird seine erste Comic-Buch-Verfilmung werden. Voller Vorfreude kündigt er an: ''Ich werde es auf eine neue Weise machen, die noch niemand zuvor so gesehen hat.'' Außerdem werde er klare Regeln festlegen, um sich von anderen Comic-Produktionen abzugrenzen. Fans dürfen also zu Recht überaus gespannt auf einen Superhelden-Fim ganz besonderer Art sein.

Brot für die Welt: Ceta hilft vor allem Unternehmen

Berlin (dpa) - Nach Einschätzung der Hilfsorganisation Brot für die Welt dient das europäisch-kanadische Handelsabkommen Ceta vor allem den Interessen großer Unternehmen.

«Weder Europa noch die Welt benötigen eine weitere Deregulierung von Handelsbeziehungen», erklärte Handelsexperte Sven Hilbig in einer am Samstag in Berlin veröffentlichten Mitteilung.

Brot für die Welt kritisierte insbesondere, dass Kanada und die EU untereinander auf Standards geeinigt hätten, «um sie dann der Welt vorzugeben». Globalisierung könne nur dann gerecht gestaltet werden, wenn alle Staaten einschließlich der Entwicklungsländer mit einbezogen würden.

«Statt Investoren durch weitere Investitionsschutzregelungen zu privilegieren, sollte sich die EU dafür einsetzen, dass europäische Firmen ihre Pflichten im Ausland wahrnehmen», so Hilbig.

Ceta soll nach siebenjährigen Verhandlungen am Sonntag bei einem EU-Kanada-Gipfel in Brüssel von beiden Seiten unterzeichnet werden. Das Abkommen soll nach EU-Angaben 99 Prozent der Zölle im Handel zwischen der EU und Kanada beseitigen und so die Wirtschaft beflügeln.

Freitag

Russland überraschend nicht mehr im UN-Menschenrechtsrat

New York (dpa) - Russland ist überraschend nicht wieder in den UN-Menschenrechtsrat gewählt worden. Ungarn und Kroatien bekamen bei der Abstimmung der UN-Vollversammlung am Freitag in New York mehr Stimmen - Ungarn 144 und Kroatien 114.

Russland erhielt nur 112 Stimmen und konnte sich damit nicht erneut einen der beiden für osteuropäische Länder reservierten Sitze im Menschenrechtsrat sichern.

Menschenrechtsorganisationen hatten sich zuvor lautstark gegen eine Wiederwahl Russlands eingesetzt, vor allem wegen der Unterstützung des syrischen Assad-Regimes. Auch gegen eine Wiederwahl Saudi-Arabiens hatten sich die Menschenrechtsorganisationen ausgesprochen. Das Land erhielt jedoch ausreichend Stimmen der 193 Mitglieder der UN-Vollversammlung für eine erneute dreijährige Periode in dem Gremium.

Insgesamt wurden 14 Länder in den Menschenrechtsrat gewählt, neben Ungarn, Kroatien und Saudi-Arabien unter anderem auch noch Brasilien, Großbritannien, China, Kuba, Irak, Japan, Südafrika und die USA. Insgesamt hat das Gremium, das die Menschenrechtssituation auf der Welt überwachen soll, 47 Mitglieder. Auch Deutschland ist derzeit vertreten.

Donnerstag

Trackpad oder Maus für den Laptop? Ein Vergleich.

Ist das Trackpad ausreichend, um am Laptop zu spielen? Oder braucht man unbedingt eine Maus, wenn man auch unterwegs zocken möchte? Ein Vergleich.

Wer schon einmal mit einem Notebook gearbeitet hat, dem wird sicherlich das Trackpad aufgefallen sein. Ein Trackpad ist als Mausersatz gedacht und besteht entweder aus einem berührungsempfindlichen Touchpad oder einem Plastik-Noppen. Doch was taugt ein Trackpad eigentlich? Ist es ein vollwertiger Ersatz für eine Maus?

Wenn die Maus gerade nicht zur Hand ist

Das Trackpad wurde ursprünglich entwickelt, damit man mit dem Laptop vernünftig arbeiten kann, auch wenn man keine Maus zur Hand hat. Ist man unterwegs, etwa in der Bahn hat man auch gar nicht den Platz um eine Maus bedienen zu können. Hier schafft das Laptop Trackpad Abhilfe.

So kann man den Mauszeiger steuern und am Laptop wirkungsvoll arbeiten und auch spielen. Dabei werden entweder Touchpads verwendet, oder kleine Gumminoppen, welche wie kleine Joysticks gesteuert werden. Immerhin es funktioniert.

Kein vollwertiger Ersatz

Wer nur ein E-Mail verfassen will, für den ist das Trackpad durchaus ausreichend. Es ist aber für komplexere Aufgaben und damit für Gamer eher ungeeignet. Gerade wenn es hektisch wird, ist das Touchpad oft zu klein. Es fehlt an Genauigkeit und Schnelligkeit.

Das Touchpad ist auch nicht für eine intensive Nutzung ausgelegt. Schon bald werden die Finger durch die fehlende Ergonomie müde und zittrig. Wer es übertreibt, dem droht sogar ein Krampf durch die ungewohnte Fingerhaltung.

Dennoch brauchbar

Dennoch: Das Touchpad ist nicht ohne Nutzen. Slotautomaten Spiele sind auch mit dem Trackpad gut spielbar. Hier braucht man keine schnellen Reflexe und muss auch nicht lange Strecken mit dem Mauszeiger zurücklegen. Wer also unterwegs auf dem Laptop ein paar Runden auf einem Online Slot spielen möchte, für den ist das Touchpad durchaus ausreichend. Gerade wenn man die Auto-Play Funktion der Online Slots nutzt, muss man nur selten in das Spiel eingreifen und kann sich zurücklehnen und das Spielerlebnis genießen.

Damit bleibt nur zu sagen, dass ein Magic Trackpad durchaus seine Daseinsberechtigung hat. Manchmal hat man einfach keine Maus zur Hand und da ist das Touchpad ein willkommener Retter in der Not. Für eine langfristige Bedienung eignet es sich jedoch nicht. Deshalb lohnt es sich trotzdem, eine eigene Maus mit dem Laptop mitzuführen. Mit einer ergonomisch geformten Maus bleibt die Handführung auch bei einer längeren Bedienung immer exakt und schont zudem die Gelenke. Hier also nicht am falschen Fleck sparen.

Große Warenhäuser verkaufen keine Horror-Clown-Masken mehr

Köln/Essen (dpa) - Mindestens zwei große Händler haben auf die Angriffe von Horror-Clowns reagiert. Nach Kaufhof strich nun auch Karstadt entsprechende Masken und Kostüme aus dem Sortiment, wie eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur bestätigte.

Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Am Mittwoch waren die «Horrorclown»-Masken und -Kostüme noch in einem Werbe-Prospekt abgedruckt, der mehreren Zeitungen beilag. In der Online-Version waren die entsprechenden Seiten am Donnerstag nicht mehr zu finden.

Galeria Kaufhof hatte die Horror-Clown-Maske «aufgrund der aktuellen Ereignisse» bereits am Montag bundesweit aus dem Verkauf genommen, wie ein Kaufhof-Sprecher mitteilte. Der Kostümgroßhändler Deiters hingegen verkauft die Masken weiterhin. «Wir haben die Grusel-Clowns schon immer im Sortiment. Sie machen aber nur einen geringen Anteil bei uns aus», sagte Geschäftsführer Björn Lindert.

Vor allem in den vergangenen Tagen war die Zahl teils folgenreicher Attacken durch die Clowns deutlich gestiegen. Die Gewerkschaft dere Polizei (GdP) äußerte Verständnis für Opfer, die sich gegen die Angriffe verteidigten. «Wenn ein Horror-Clown mit einem Baseballschläger um die Ecke kommt, dann muss er damit rechnen, dass ich mich wehre», sagte der NRW-Landesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei, Arnold Plickert. «Das ist nichts anderes als Notwehr. Dafür habe ich Verständnis.»

Zwar sei eine solche Abwehr erlaubt, selbst wenn der Angreifer verletzt werde. Dennoch dürfe das Maß nicht aus dem Auge verloren werden, schränkte Plickert ein. «Auch Notwehr hat ihre Grenzen», sagt er. «Wenn ich mit einer erhobenen Faust erschreckt werde, kann ich den Täter nicht erschießen». Zuletzt hatten sich bei einigen der rund 200 bereits gemeldeten Vorfälle die Opfer gewehrt, unter anderem mit einem Hammer und der Faust.

Zuletzt war unter anderem ein Fall aus Hamm bekannt geworden. Dort setzte sich ein 15-Jähriger erfolgreich gegen einen bewaffneten Horror-Clown zur Wehr, nachdem dieser ihn am Mittwochabend mit einem Schlagstock ausgerüstet erschreckt hatte. Der Jugendliche vertrieb ihn mit Schlägen ins Gesicht, wie die Polizei mitteilte.

Altersarmut nimmt in Deutschland zu

Berlin (dpa) - Altersarmut wird für Millionen Menschen in Deutschland zum wachsenden Problem. Denn das Versorgungsniveau der künftigen Rentner werde ohne zusätzliche Altersvorsorge in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen, wie aus dem «Alterssicherungsbericht 2016» des Bundessozialministeriums hervorgeht.

Vor allem Geringverdiener sorgen aber nicht selbst vor. So haben laut dem Bericht 47 Prozent der Niedrigverdiener keinerlei zusätzliche Altersvorsorge.

Mehrere Medien wie die «Süddeutscher Zeitung» (Mittwoch) oder die «Passauer Neue Presse» (Donnerstag) zitierten zuerst aus dem Bericht.

«Während über alle Einkommensklassen hinweg rund 30 Prozent der Befragten angaben, über keine zusätzliche Altersvorsorge zu verfügen, sind es bei den Geringverdienern mit einem Bruttolohn von weniger als 1500 Euro pro Monat knapp 47 Prozent.» Das seien 1,9 Millionen der knapp 4,2 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in dieser Niedriglohngruppe. Fast drei Viertel sind Frauen.

Insgesamt verfügten 70,4 Prozent über eine zusätzliche Vorsorge, 33,8 Prozent über einen Riester-Vertrag, 20,4 Prozent sowohl über eine Riester-Police als auch über eine betriebliche Vorsorge. Das Nettoeinkommen von Ehepaaren über 65 betrug 2015 im Schnitt 2543 Euro, bei alleinstehenden Männern waren es 1614, bei Frauen 1420. Knapp die Hälfte aller Senioren haben zusätzliche Einkünfte: vor allem Zinsen, aber auch Mieten, Pacht und Erwerbseinkommen.

Bereits seit Ende September ist bekannt, wie stark die gesetzliche Rente hinter den Löhnen in den kommenden Jahrzehnten zurückbleibt. Dies zeigt sich im fallenden Rentenniveau. Bis 2035 sinkt es nach Berechnungen des Sozialministeriums von heute 47,8 Prozent auf unter 43 Prozent - bis 2045 soll es auf 41,6 Prozent sinken, wenn nicht gegengesteuert wird.

SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann rief zu einer Einigung in der Koalition über das künftige Rentenniveau auf. «Gerade bei der Rente darf man nicht mehr versprechen, als man hinterher leisten kann», sagte Oppermann dem Berliner «Tagesspiegel» (Donnerstag). Es spreche daher einiges für eine Verständigung über das Rentenniveau.

Die Linken kritisierten es als «zynisch», wenn die Bundesregierung Geringverdienenden empfiehlt, privat vorzusorgen. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte, Geringverdiener könnten Rentenlücken nicht über private Altersvorsorge ausgleichen.

Die heutigen Rentner müssen im kommenden Jahr mit einer deutlich geringeren Erhöhung ihrer Bezüge auskommen als in diesem Jahr. Nach den jüngsten Daten vom Juli ergebe sich eine Erhöhung der Renten im kommenden Sommer um 2,3 Prozent (West) und 2,58 Prozent (Ost), heißt es nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur im Haushaltsplan der Deutschen Rentenversicherung Bund. Die Oldenburger «Nordwest-Zeitung» (Mittwoch) hatte daraus zitiert.

Die Rentenversicherung betonte, derzeit seien noch keine belastbaren Aussagen zur Höhe der Rentenanpassung im nächsten Jahr möglich. Genauere Prognosen werden erst für November erwartet, alle relevanten Daten gibt es erst im Frühjahr. Im Sommer waren die Renten um 4,25 Prozent im Westen und 5,95 Prozent im Osten gestiegen.

Die Führungen der Unionsparteien wollen am Freitag über Reformschritte bei der Rente beraten. Gegen die CSU-Forderung nach einer Ausweitung der Mütterrente gib es in der CDU Widerstand. Sowohl der Chef der CDU-Arbeitnehmerschaft (CDA), Karl-Josef Laumann, als auch der Chef der Mittelstandsvereinigung, Carsten Linnemann, sprachen sich in der «Welt» dagegen aus. Sozialministerin Andrea Nahles (SPD) will im November ein umfassendes Rentenkonzept vorlegen.

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Montag

Flüchtlingspolitik: Seehofer signalisiert Einlenken

Berlin (dpa) - Der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer hat ein Einlenken im monatelangen Streit mit der CDU über eine Obergrenze von 200 000 Flüchtlingen pro Jahr signalisiert.

«Wir sind uns in den letzten Wochen in vielen Punkten näher gekommen», sagte der bayerische Ministerpräsident dem Nachrichtenmagazin «Der Spiegel». «Wenn es in einem weiter Differenzen gibt, dann können wir das aushalten.»

Die CSU-Forderung nach einer Obergrenze ist der zentrale Punkt im Streit zwischen Seehofer und Bundeskanzlerin Angela Merkel über den Kurs in der Flüchtlingspolitik. Die CDU-Chefin lehnt eine solche Grenze strikt ab. Bis heute ist unklar, ob die Vorsitzenden - wie traditionell üblich - den jeweils anderen Parteitag der Schwesterpartei besuchen.

Dem «Spiegel»-Bericht zufolge waren Merkel und Seehofer am Freitag vergangener Woche in Berlin überein gekommen, dass gegenseitige Auftritte derzeit nicht sinnvoll sind, da ein unfreundlicher Empfang droht. Aber dafür werde es wohl Anfang 2017 ein Treffen der Spitzengremien in München geben. Dabei solle nicht die Flüchtlingspolitik im Zentrum stehen, sondern das Verbindende der Parteien.

Der stellvertretende CSU-Vorsitzende Manfred Weber stellte sich in der Frage der Unions-Kanzlerkandidatur bereits hinter die CDU-Chefin. «Angela Merkel ist unsere Kandidatin. Daran kann es keinen Zweifel geben», sagte er dem «Spiegel». «Und ich würde mir wünschen, dass diese Aussage rasch kommt - von ihr und von uns.»

Dass es Bewegung in dem festgefahrenen Obergrenzen-Streit der Schwesterparteien geben könnte, hatte eine Äußerung Seehofers vom vergangenen Wochenende signalisiert. Der bayerische Ministerpräsident hatte die Zahl in der «Bild am Sonntag» ausdrücklich mit der Zuwanderung verknüpft und gesagt: «Die Obergrenze von 200 000 Zuwanderern pro Jahr ist - neben Humanität und Integration der Schutzbedürftigen - ein zentraler Punkt meiner Politik.» Damit bewegte er sich nicht weit entfernt von der Haltung Merkels.

CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte nun den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Samstag): «Für die CDU gilt: Bei Asylbewerbern und Flüchtlingen, die nach der Genfer Flüchtlingskonvention zu uns kommen, kann es keine Obergrenze geben.» Diese Menschen müssten aber zurück in ihre Heimat, wenn der Fluchtgrund - Krieg oder individuelle Verfolgung - entfalle. Anders sehe es bei der dauerhaften Einwanderung aus, sagte Tauber. «Diese sollte sich natürlich nach dem Bedarf unseres Landes - etwa für Fachkräfte - richten.» Dabei könne man genau festlegen, wie viele kommen könnten. «Diese Zahl kann, wie in klassischen Einwanderungsländern, von Jahr zu Jahr variieren.» Diese Position sei eine gute Grundlage für weitere Überlegungen in der Union. Auch Seehofer hatte in früheren Interviews deutlich gemacht, dass er das Asylrecht nicht antasten will.

Hinzu kommt: Deutschland hatte gemeinsam mit anderen Ländern verhindert, dass der am Freitag zu Ende gegangenen EU-Gipfel ein klares Zeichen gegen die Verlängerung der innereuropäischen Grenzkontrollen setzt. Für Merkel dürfte dieser Punkt auch wegen des Flüchtlingsstreits mit Seehofer wichtig gewesen sein. Gerade die Bayern wollen die Grenzkontrollen bis auf weiteres aufrecht erhalten.

Sonntag

Linken-Politiker wartet auf Reiseerlaubnis in die Türkei

Berlin (dpa) - Erneut hat ein Abgeordneter des Bundestags Probleme, die deutschen Soldaten auf dem Nato-Stützpunkt im türkischen Incirlik zu besuchen.

Jan van Aken, der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion, wartet seit fast zwei Wochen darauf, dass die Türkei dem Besuch zustimmt, wie er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin berichtete. Das sei ein ungewöhnlich langer Zeitraum für eine Genehmigung. Zuvor hatte die «Welt am Sonntag» über den Vorgang berichtet.

Van Aken will nach eigener Aussage in Incirlik vor allem prüfen, inwieweit das türkische Militär Zugriff auf die Aufklärungsbilder bekommt, die deutsche «Tornado»-Jets von IS-Stellungen im Irak machen. Diese Bilder könnten der Türkei auch Erkenntnisse für ihren Kampf gegen die Kurden im Süden des eigenen Landes liefern, sagte van Aken. Eine Weitergabe sei laut Mandat zwar nicht vorgesehen, er wolle aber selbst prüfen, wie die Zusammenarbeit vor Ort in Incirlik laufe.

Dazu habe er bereits Anfang Oktober eine Einzeldienstreise beim Bundestag beantragt, die auch die Mitglieder der anderen Parteien im Auswärtigen Ausschuss befürwortet hätten. Das Bundestagspräsidium habe der Reise allerdings nicht zugestimmt. Deshalb wolle er nun auf Fraktions- oder eigene Kosten in die Türkei reisen.

Wie vorgesehen habe er darüber das Auswärtige Amt informiert, das die Reise wiederum bei der türkischen Botschaft in Berlin angemeldet habe. Vor dort sei aber keine Antwort gekommen - weder Ja noch Nein. Sollte es bis kommende Woche kein OK der Türken geben, müsse das als «klares Nein» gewertet werden, sagte van Aken.

«Auch eine Nachfrage von mir am Mittwoch beim Auswärtigen Amt hat nichts ergeben», hatte van Aken der Zeitung gesagt. «Wenn es jetzt tatsächlich wieder ein Besuchsverbot gibt, darf das Bundeswehr-Mandat nicht verabschiedet werden.» Über eine Verlängerung des Einsatzes in Incirlik, von wo aus die Bundeswehr den Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstützt, entscheidet der Bundestag im November.

Nach vier Monaten Besuchsverbot hatten Anfang Oktober erstmals wieder Abgeordnete des Bundestags die deutschen Soldaten in Incirlik getroffen. Allerdings lehnte die türkische Regierung Gespräche mit den sieben Mitgliedern des Verteidigungsausschusses ohne Begründung ab. Eine klare Zusage für ein dauerhaftes Besuchsrecht bei den 250 in Incirlik stationierten Bundeswehrsoldaten gab es ebenfalls nicht. Ankara hatte den Abgeordneten den Zugang wegen der Armenier-Resolution des Bundestags monatelang untersagt.

Anwohner sollen Flüchtling zum Suizid aufgerufen haben

Schmölln (dpa) - Nach dem tödlichen Fenstersturz eines 17-jährigen Flüchtlings im thüringischen Schmölln ist noch immer nicht geklärt, ob ihn Anwohner tatsächlich zum Suizid ermuntert haben.

Die Polizei machte bis zum frühen Sonntagmorgen keine Angaben zum Ergebnis der Befragung einer Frau, die kurz vor dem Sprung des Jugendlichen entsprechende Rufe gehört haben soll. Äußerungen des Bürgermeisters Sven Schrade (SPD) deuteten darauf hin, dass solche Worte gefallen sein könnten.

«Uns liegen auch Informationen vor, dass einige, ich nenne sie mal Schaulustige, diesem Vorfall lange beigewohnt haben, und wohl auch Rufe gefallen sein sollen wie «Spring doch»», sagte Schrade am Samstag dem MDR. «So etwas kann man nur verurteilen.» 

Der Geschäftsführer der Betreuungseinrichtung, David Hirsch, sagte ebenfalls, dass eine Mitarbeiterin entsprechende Rufe gehört habe. Polizei und Feuerwehr bestätigten dies zunächst nicht. Die Landeseinsatzzentrale der Polizei teilte am Samstagabend mit, die Aussagen der Mitarbeiterin würden geprüft.

Laut Polizei hatte sich der Flüchtling am Freitag aus dem Fenster seiner Unterkunft gestürzt. Die Beamten gehen von Suizid aus.

Den Angaben zufolge war der Jugendliche zuvor wegen psychischer Probleme in Behandlung. Kurz vor der Tat habe er in der Unterkunft randaliert, weshalb die Polizei gerufen wurde. Die Beamten konnten ihn aber nicht mehr vom Sprung aus dem fünften Stock abhalten.

Polizei und Feuerwehr bestätigten, dass sich Schaulustige vor der Unterkunft aufgehalten hätten. Nach Angaben der Polizei vom Samstagabend filmte ein Passant die Szenen mit einem Handy. Er sei noch vor Ort gebeten worden, das Video zu löschen, was er vor den Augen der Beamten auch getan habe.

Bürgermeister Schrade sagte auf Anfrage, zunächst müssten die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abgewartet werden. Sie werde bei solchen Fällen automatisch eingeschaltet. Von einem Fremdverschulden werde nicht ausgegangen.

Sollten sich die angeblichen Rufe wie «Spring doch» bewahrheiten, sei das nicht tolerierbar, schrieb der Bürgermeister auf seiner Facebook-Seite. «Es ist verachtenswert, ja unmenschlich. Ob Geflüchtete oder hier Lebende: Wir alle sind Menschen.» Zudem schrieb er: «Leider erreichten mich heute auch Bildaufnahmen, die den Jungen auf dem Fensterbrett sitzend zeigten, versehen mit unbegreiflichen Kommentaren.»

Samstag

Neue Clownsübergriffe mit Baseballschläger und Kettensäge

Köln (dpa) - «Clowns» verbreiten derzeit Angst und Schrecken. Sie tragen Horror-Masken und Waffen und greifen vornehmlich nachts Passanten an. In den vergangenen Tagen sind gleich mehrere Übergriffe unheimlicher Spaßvögel bekanntgeworden, vor allem in Nordrhein-Westfalen.

Doch auch andere Bundesländer melden erste «Clown»-Sichtungen. In Rostock attackierte ein Grusel-Clown einen 19-Jährigen mit einem Baseballschläger und verletzte ihn. In Gelsenkirchen erlitt ein 33-Jähriger nach einem «Clown»-Angriff mit einem Messer eine Schnittwunde. Und in Wesel erschreckte ein Maskierter eine Frau mit einer Kettensäge.

Nach Einschätzung des Psychologen Jens Hoffmann könnte die Zahl der Übergriffe gewalttätiger Grusel-Clowns weiter steigen. «Das Erschrecken hat eine lange Tradition, besonders zu Halloween. Das hat sich nun verselbstständigt, da gibt es einen großen Nachahmungseffekt», sagt der Leiter des Instituts Psychologie und Bedrohungsmanagement in Darmstadt.

In den USA registrieren die Behörden schon seit zwei Jahren entsprechende Vorfälle. Als Videos tauchen die makabren Streiche dann oft im Internet auf. «Für viele ist das ein Spaß, einige wenige scheinen aber eine sadistische Motivation zu haben, wenn man sich die Aggressivität einiger Taten anschaut», sagt Hoffmann.

Ebenfalls in Gelsenkirchen bedrohte ein 16-Jähriger im Clownskostüm einen zwei Jahre jüngeren Bekannten mit einem Baseballschläger. Auf der Flucht verletzte sich der 14-Jährige so schwer an der Hand, dass er operiert werden musste. Gegen den 16-Jährigen wird nun wegen Bedrohung und Körperverletzung ermittelt. Er hatte sich der Polizei gestellt.

«In diesem Fall wird es wohl bei Sozialstunden oder einer Ermahnung bleiben», sagt Olaf Brauweiler von der Polizei Gelsenkirchen. «Wäre der Täter volljährig, könnte das durchaus auf eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe hinauslaufen.» Die Folgen für die Angreifer mit Clownsmaske seien zwar extrem abhängig vom Einzelfall, sagt Brauweiler. «Doch sobald sich jemand verletzt oder der Täter sein Opfer offensichtlich bedroht, gibt es einen Straftatbestand.»

Besonders makaber ist ein Fall aus Sachsen-Anhalt. «Ihr werdet alle sterben» stand auf einem Plakat, das ein «Clown» an einer Grundschule in Stendal in der Hand hielt. Schüler hätten das Sekretariat über die unheimliche Person vor der Schule informiert, heißt es von der Polizei. Nach Angaben von Marko Ide von der Polizei Stendal kann auch dieser Vorfall strafrechtliche Folgen haben.

Warum ist ausgerechnet der Clown so beliebt, der doch eigentlich für Spaß und Freude steht? Der Trend, Figuren, die als kulturell niedlich gelten, zu Horror-Wesen zu stilisieren, sei durchaus weit verbreitet, sagt Wissenschaftler Hoffmann. «Auch in Filmen wird mit solchen Figuren immer wieder gearbeitet.» Die Berichterstattung über entsprechende Fälle in den Medien und sozialen Netzwerken mache die «Clowns» noch bekannter. Der Experte geht aber davon aus, dass die Popularität bald wieder nachlässt - wie oft bei Trends aus dem Internet.

Hoffmann rät jedem, der auf einen Grusel-Clown trifft, keine Angst zu zeigen und sich nicht provozieren zu lassen. «Fordern sie die Person deutlich auf, wegzugehen und greifen Sie notfalls zum Handy, um die Polizei zu alarmieren», sagt der Psychologe.

Für das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen ist das Phänomen Grusel-Clown neu. Bisher habe die Behörde vor Halloween nur mit harmloseren Späßen zu tun gehabt. «Das ist absolut keine Kleinigkeit oder kein Scherz, denn so ein Erschrecken kann durchaus auch einen Herzinfarkt verursachen», sagt LKA-Sprecher Frank Scheulen. Das Verkleiden als Grusel-Clown an sich sei nicht strafbar. «Wir vom LKA und die örtlichen Polizeibehörden haben da aber einen Blick drauf und werden diesen Trend beobachten.»

Clinton hat im mehr Geld im Köcher als Trump

Washington (dpa) - Auf der Zielgeraden des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 ist die Kriegskasse von Hillary Clinton deutlicher praller gefüllt als die ihres Widersachers Donald Trump.

Anfang Oktober hatte das Wahlkampflager der Demokratin Clinton offiziellen Angaben zufolge 59 Millionen Dollar an flüssigen Mitteln zur Verfügung. Dem standen 34,7 Millionen Dollar von Republikaner Donald Trump gegenüber.

Im September hatte Clinton 74 Millionen Dollar frisches Geld eingeworben, Trump 55 Millionen Dollar, wie Dokumente der US-Wahlkommission zeigen. Das Clinton-Lager hatte bereits vor Tagen bekanntgegeben, das Geld vor allem zu nutzen, um Trump in einst für ihn als sicher geltenden Staaten, etwa Arizona anzugreifen.

Die offiziell bekanntgegeben Zahlen zeigen allerdings nur direkte Zuwendungen an die Kandidaten, nicht an die sogenannten PACs und SuperPACs. Dies sind Organisationen, die unabhängig von den Präsidentschaftsbewerbern agieren, unbegrenzt hohe Spendengelder annehmen dürfen und diese dann für die Kandidaten oder die Parteien ausgeben, etwa für Wahlwerbung.

Rettungsaktion für Verletzte aus Aleppo noch nicht möglich

Genf (dpa) - Die für heute angekündigte Rettungsaktion humanitärer Hilfsorganisationen für Verwundete im Osten der syrischen Stadt Aleppo konnte nach UN-Angaben zunächst nicht beginnen.

Die Sicherheit der Helfer sei trotz vorheriger Zusagen aller Konfliktgegner nicht gewährleistet, sagte der Sprecher des UN-Koordinierungsbüros für Nothilfe (OCHA), Jens Laerke, in Genf.

Am Vortag hatten die UN erklärt, ab heute Morgen solle erstmals versucht werden, Verwundete aus den belagerten Rebellengebieten der Stadt herauszubringen und außerhalb medizinisch zu versorgen. Mitarbeiter von Hilfsorganisationen stünden weiterhin im Westteil Aleppos bereit, sagte Laerke. Für Krankentransporte aus dem Osten seien die Sicherheitsvorkehrungen aber zunächst nicht ausreichend gewesen. «Wir sprechen weiter mit allen Beteiligten, um mit diesem Vorhaben voranzukommen», sagte der OCHA-Sprecher.

Freitag

James Wan verrät Details zu 'Aquaman'

(BANG) - James Wan enthüllt erste Details zu seinem neuen Film 'Aquaman'.

In dem Film werden Jason Momoa, Amber Heard und Willem Dafoe zu sehen sein. Gegenüber 'Entertainment Tonight' offenbart er: ''Ich will nicht zu viel vorweg nehmen, aber merkt euch das: Es ist eine Art klassisches, draufgängerisches Action-Abenteuer. Eine Art Hochsee-Abenteuer-Geschichte. Es ist letztendlich eine Suche im Stil von 'Jäger des verlorenen Schatzes' und 'Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten'.

Auch Amber Heard freut sich sehr auf ihre Rolle als Unterwasser-Königin und Frau von Aquaman - und natürlich auf ihr Kostüm: ''Ja, ich habe es. Es ist interessant. Zur Hälfte ein Anzug einer Rüstung und der Rest sind Schuppen. Keine Ahnung, es ist komisch, aber wir stellen es gerade zusammen, es wird also.'' 'Aquaman' soll voraussichtlich 2018 in die deutschen Kinos kommen.

Laut James Wan gibt 'Justice League' bereits einen kleinen Vorgeschmack auf den Film. ''Aber das kratzt nur an der Oberfläche von dem, was ich geplant habe'', macht der Filmdirektor neugierig. 'Justice League' wird bereits im November 2017 im Kino starten.

Verfassungsschutz soll «Reichsbürger» unter die Lupe nehmen

Berlin (dpa) - Nach den tödlichen Schüssen eines sogenannten Reichsbürgers auf Polizisten soll der Inlandsgeheimdienst die radikale Gruppierung genauer ins Visier nehmen.

Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Stephan Mayer, will die Bewachung der zersplitterten Organisation durch das Bundesamt für Verfassungsschutz prüfen lassen. Anlass ist der Angriff eines 49-jährigen «Reichsbürgers» auf vier Polizisten in Franken, bei dem ein Beamter starb. «Der Fall muss Konsequenzen haben», sagte Mayer der «Berliner Zeitung».

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) kündigte eine Neubewertung der Bewegung an. Sie erkennt die Bundesrepublik nicht als Staat an und behauptet stattdessen, das Deutsche Reich bestehe bis heute fort. De Maizière sagte der «Rheinischen Post», bislang habe der Verfassungsschutz die «Reichsbürger» als sehr zersplitterte und heterogene Bewegung gesehen.

Die innenpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Irene Mihalic, erhob schwere Vorwürfe gegen den Verfassungsschutz. Der Inlandsgeheimdienst habe das Gefahrenpotenzial der Bewegung unterschätzt, sagte Mihalic im ARD-«Morgenmagazin». Es sei seit längerem bekannt, dass die Gruppierung «in hohem Maße aggressiv ist, dass sie sich in Teilen auch bewaffnet».

Der «Kölner Stadt-Anzeiger» berichtete unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise, dass es Vorbehalte gegen eine umfassende Überwachung der «Reichsbürger» durch das Bundesamt für Verfassungsschutz gebe. Die Bewegung sei nicht bundesweit vernetzt. Deshalb seien in den betroffenen Bundesländern die Landesämter für Verfassungsschutz gefragt.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bestätigte, dass es auch in den Reihen der bayerischen Polizei Anhänger der Bewegung gebe. Ein Beamter sei im Frühjahr vom Dienst suspendiert worden, weil er sich klar als Reichsbürger zu erkennen gegeben habe, sagte Herrmann dem Bayerischen Rundfunk. Bei drei weiteren Polizisten unter Verdacht werde deren Einstellung zu den «Reichsbürgern» geprüft. Darüber hatte zuerst der «Münchner Merkur» berichtet.

In Sachsen-Anhalt griff ein Anhänger der Bewegung in einem Bürger-Center der Stadt Salzwedel Beamte an. Bei einer Auseinandersetzung habe der Mann die Polizisten am Donnerstag als Nazis beschimpft und unvermittelt auf sie eingeschlagen. Die Polizisten wehrten sich - da wurden sie auch von der 34-jährigen Ehefrau des Täters angegriffen.

Gefahr verkannt? «Reichsbürger»-Schuss entfacht Debatte

Polizisten hindern Mann am Toilettengang

Mosbach (dpa) - Weil sie einen Mann bei einer Kontrolle nicht auf die Toilette ließen, stehen zwei Polizisten in Baden-Württemberg vor Gericht. Der Vorwurf: Körperverletzung im Amt.
Vor dem Landgericht Mosbach bestätigten die Beamten heute den Vorgang, wiesen aber darauf hin, sie hätten den eingeforderten Toilettengang als Schutzbehauptung betrachtet. Die Angeklagten hätten es für möglich gehalten, dass der Mann Alkohol getrunken habe. Das hatte er nachweislich nicht. Der Autofahrer sagte vor Gericht, er habe sich nicht körperlich gewehrt: «Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht.»
Die Anklage wirft den Beamten vor, sie hätten den Mann bei einer Fahrzeugkontrolle nicht auf die Toilette gelassen, obwohl dieser darauf gedrängt habe. Beim Versuch der Polizisten, dem heute 59 Jahre alten Mann Handschellen anzulegen, habe der seinen Stuhlgang nicht mehr halten können. Der Vorfall ereignete sich im März 2014. Für Freitag ist auch mit dem Urteil zu rechnen.

Mittwoch

Heizen mit Windkraft

 --- Der neue Polyester-Anhänger von Brady wurde speziell zur Kennzeichnung von Kabeln im Außenbereich entwickelt. Der neue Anhänger bietet im Außenbereich eine Haltbarkeit und Lesbarkeit von bis zu 10 Jahren und ist in sieben Farben erh  ---

(pressebox) Berngau, 19.10.2016 - Kleinwindkraftanlagen werden zum Laden von Batterien eingesetzt, meist in Kombination mit Photovoltaik, da sich beide hinsichtlich der Wetterlage gut ergänzen. Eine weitere Alternative ist es den Strom eines Windgenerators direkt ins Netz einzuspeisen. Als 3. Möglichkeit bietet sich an, den Strom zum Heizen zu verwenden. Vor allem gerade deshalb, weil in Schlechtwetterperioden meist auch erhöhter Wind vorhanden ist und man aufgrund der niedrigen Temperaturen ein Heizungsbedarf besteht.

Nun erscheint es nicht gerade kompliziert, einen Heizwiderstand z. B. einen Radiator an eine Kleinwindkraftanlage anzuschließen. Würde man das ohne eine Steuerung tun, würde sich eine erhebliches Anpassungsproblem ergeben. Denn der Heizwiderstand ist aufgrund der hohen Leistung klein. Ohne Steuerung würde er den Windgenerator so stark belasten, dass er nicht anlaufen könnte und daher niemals, auch bei starkem Wind, genügend Leistung abgeben, um damit zu heizen.

Daher ist es nötig den Heizwiderstand an die angebotene Windleistung anzupassen. Bei geringem Wind, muss die Leistungsaufnahme des Widerstandes reduziert werden, damit sich der Generator auch drehen kann. Bei starkem Wind kann dann die Leistungsaufnahme erhöht werden.

Der von Schams Electronic GmbH entwickelte DLC2000, kann bis zu 3kW Leistung verarbeiten und steuert den Heizwiderstand auf eine Weise, die den Windgenerator gerade mal so belastet, dass er sich im optimalen Bereich bewegt. Dies erlaubt es sowohl bei geringem Wind Leistung zu entnehmen als auch bei starkem Wind. Es wird von Schams eine Kennlinie programmiert, die eine optimale Anpassung zwischen Heizung und Kleinwindkraftanlage garantiert. Das Gerät besitzt eine RS232 Schnittstelle, zur Messung von Laststrom und DC Spannung des Windgenerators. Der DLC2000 kann auch als Gleichrichter und Bremswiderstandssteuerung in Verbindung mit einem Wechselrichter genutzt werden. Z. B. bei Netzausfall oder Netzabschaltung.
 

Die nächste US-Serie muss weichen


Ein weiterer Fehlstart ist somit offiziell. Diesmal hat es RTL getroffen. Und noch etwas wird deutlich: Der schwere Stand von US-Serien derzeit bei großen Privatsendern.

Keine 24 Stunden nach dem Start ist die neue US-Serie Shades of Blue mit J. Lo in der Hauptrolle einen ihrer Sendeplätze schon wieder los. Der Krimi lief erst am Dienstagabend ab 21.15 Uhr mit einer Doppelfolge an und sollte auch in den Folgewochen weiterhin je zwei Stunden zu sehen sein. Doch augenscheinlich war RTL mit den Zielgruppen-Quoten (9,2 und 9,7%) alles andere als zufrieden. Schon ab kommender Woche wird daher um 21.15 Uhr eine weitere Bones-Folge (kommende Woche “Das Drama in der Queen”, Erstausstrahlung im Februar 2015) bei RTL laufen. Shades of Blue rutscht auf 22.15 Uhr und wird somit mit nur noch einer Episode wöchentlich gesendet. Um 23.10 Uhr bleiben Wiederholungen von CSI: Miami eingeplant.

Die in Amerika bei NBC laufende Serie versucht ein vielschichtiges Bild der amerikanischen Polizei zu zeichnen. Gier und das Verlangen nach Macht haben auch bei den Gesetzeshütern längst die moralischen Mauern durchbrochen. Wem kann man trauen und wen lässt man für das eigene Leben über die Klinge springen? ennifer Lopez spielt die New Yorker Polizistin und alleinerziehende Mutter Harlee Santos, die in einem höchst effektiven Team von Lieutenant Matt Wozniak (Ray Liotta) arbeitet. Die Einheit ist nicht nur Harlees beruflicher Mittelpunkt, sondern bildet auch gleichzeitig so etwas wie eine Ersatzfamilie für ihre Tochter Christina (Sarah Jeffery). Als der neue Kollege Loman (Dayo Okeniyi) bei einem Einsatz einen unbewaffneten Mann erschießt, begeht Harlee einen fatalen Fehler, indem sie den Neuen deckt. Der Fall ruft Agent Robert Stahl (Warren Kole) von der Anti-Korruptions-Abteilung des FBI auf den Plan, der schon länger illegale Machenschaften in Wozniaks Abteilung vermutet. 

Shades of Blue ist somit der nächste Flop im US-Serienbereich in den vergangenen Monaten. Abgesehen vom gut aufgelegeten Akte X-Remake von ProSieben und dem nachwievor starken Criminal Minds in Sat.1, das im Nachgang auch Blindspot zu guten Werten verhilft, landen die Sender mit US-Serie zuletzt mehr und mehr Flops. Dazu zählen nicht nur Quantico und The 100 von ProSieben, sondern auch Produktionen wie Secrets and Lies oder Major Crimes bei VOX. Elementary, die NCIS-Serien oder das französische Crime Scene Riviera taten sich in dieser Saison ebenfalls schwer und bescherten seinen Sendern unterdurchschnittliche Werte.

Thumper für PS VR im Test

Thumper zu beschreiben ist nicht wirklich einfach. Thumper ist ein abstraktes Horrorspiel (ohne Gruselfaktor) gepaart mit intensiver, rhythmischer High-Speed-Action. Gesteuert wird ein mechanischer Käfer, der einem Skarabäus ähnelt, auf einer festgelegten Strecke, bei der es Hindernisse zu überwinden gilt, um am Ende der jeweiligen Level die Bosse zu besiegen.
Gesteuert wird der Käfer nur mit den einfachen Richtungstasten/Sticks sowie einer einzigen Aktionstaste. So müssen im richtigen Moment und passend zum Beat leuchtende Flächen zerstört werden, extrem scharfe Kurven gemeistert, Hürden überwunden und erscheinende Barrieren zerstört werden. Jede Aktion erzeugt bestimmte Soundeffekte, die sich nahtlos in den perfekt-abgestimmten Soundtrack des Spiels integrieren und zu einer ganz besonderen visuellen und auditiven Erfahrung werden.
Der perkussive Musikstil ist ziemlich berauschend und baut sich passend zu den Level-Elementen weiter auf.

Willkommen in der abstrakten Space-Hölle


Trotzdem handelt es sich nicht um ein klassisches Rhythmus-Erlebnis, wie man es von etlichen Musikspielen her kennt. Es ist viel abgespeckter und im Fokus eher ein schnellreflexes Arcade-Game, bei dem es ums Überleben geht. Ist man erst einmal im Flow und schafft es die einzelnen Spielabschnitte perfekt zu meistern, winken einem S-Ränge und Top-Punktzahlen am Ende eines jeden Levels und Abschnitts, mit denen man sich in den Bestenlisten mit anderen messen kann.
Die absolute Immersion verspürt man natürlich in der virtuellen Realität. Getestet haben wir es sowohl im VR-Mode als auch im normalen Modus.> So kann man Thumper selbst ohne VR-Brille genießen. Trotzdem muss gesagt werden, dass die Erfahrung ohne VR nicht halb so genial ist. Man spürt förmlich wie man eins mit dem Spiel und dem Beat wird und trotz der Geschwindigkeit verspürte ich nicht ein einziges Mal eine Form von Motion Sickness. Es ist verdammt intensiv, aber wenn man sich erst einmal darauf einlässt, gibt es kein Zurück mehr. Jedoch habe ich es nie geschafft länger als 3 komplette Level (inklusive aller ca. 20 Abschnitte pro Level) zu spielen, da es einem wirklich die Energie aussaugt.
Ich persönlich bin nicht der große Highscore-Jäger und habe auch nie wirklich das Bedürfnis alles auf perfekt abzuschließen in Videospielen. Thumper macht da jedoch eine Ausnahme. Die ganze Inszenierung, die grandiose Musik und natürlich auch der VR-Hvpe, der im Moment sicherlich auch noch eine große Rolle spielt, sorgen dafür, dass ich die einzelnen Level unbedingt noch einmal spielen möchte im Versuch den fehlerlosen Spielstils, einmalig sind und spielerisch positiv befriedigen. Ich mag Thumper aufgrund seiner Originalität, der genialen Inszenierung und einzigartigen Musik sowie einfachen und trotzdem fordernden Steuerung. Es ist ein immersives Kunstwerk gew-orden, was einen gerade mit einer VR-Brille tief in seinen Bann zieht, an dessen Reflexe und Kräfte saugt und erst bei wahrer Erschöpfung wieder loslässt. Es hat eine steile Lernkurve und wird euch am Ende vielleicht verrückt machen.
Ihr würdet Thumper vor dem Kauf gerne einmal ausprobieren? Kein Problem! Eine Demo zu Thumper findet ihr auf der virtuellen VR Demo im PSN-Store. Auf der beiliegenden Disc, die beim Kauf der PlayStation VR enthalten war, ist es leider nicht zu finden. Toll ist, dass es auch für Leute ohne VR-Möglichkeiten spielbar ist. Jedoch muss noch einmal klar gesagt werden, dass es mit PlayStation VR mindestens doppelt so geil ist. Und eines ist sicher: Thumper ist mein Lieblingsstarttitel für PlayStation VR, welches ich jedem bedenkenlos weiterempfehle.

Europa und Russland zittern um Erfolg von Marslandung

Darmstadt/Moskau (dpa) - Raumfahrt-Krimi auf dem Mars: Für eine mit Spannung erwartete erfolgreiche Landung einer Sonde auf dem Roten Planeten haben Europa und Russland zunächst keine Bestätigung erhalten.

«Wir haben noch Hoffnung und bekommen hoffentlich klarere Ergebnisse in der Nacht», sagte Esa-Chef Jan Wörner am Mittwochabend im Kontrollzentrum in Darmstadt. Bis zum späteren Abend lagen demnach noch keine exakten Daten des Testlandemoduls «Schiaparelli» vor, aus denen die Wissenschaftler auf einen Erfolg der historischen Mission schließen konnten. Details wollte die Raumfahrtagentur bei einer Pressekonferenz an diesem Donnerstag um 10.00 Uhr MESZ präsentieren.

Die Landung galt als eine zentrale Etappe des Milliarden-Projekts ExoMars. Mit der europäisch-russischen Kooperation wollen Forscher von Esa und ihrem Partner Roskosmos gemeinsam nach Spuren von Leben auf dem sagenumwobenen Nachbarplaneten der Erde.

«Wir wissen nicht alle Details, aber das ist typisch für einen Test», sagte Wörner. «Die Daten, die wir heute Nacht empfangen und auswerten, können wir verwenden, um unserer Technik in Zukunft weiter zu verbessern.» Das Projekt soll Erkenntnisse für eine weitere Landung auf dem Mars liefern.

Zunächst hatten die Experten am Mittwochabend noch Daten von der Sonde registriert. Esa-Experte Paolo Ferri sagte: «Das Signal stoppte an einem bestimmten Punkt, von dem wir glauben, dass er vor der Landung war.» Bereits 2003 hatte die Raumfahrbehörde die Sonde «Beagle 2» auf die Marsoberfläche geschickt, doch diese sendete nie Signale.

Zwar galt grundsätzlich als möglich, dass das Modul «Schiaparelli» wohlbehalten auf dem Mars aufgesetzt ist. Entscheidend war aber, ob es Signale funkt, die auf der Erde gemessen werden. «Schiaparelli» sollte gegen 16.45 Uhr MESZ mit einem Tempo von sechs Kilometer pro Sekunde in die Atmosphäre eintreten. Die Flugleitzentrale hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass eine präzise Vorhersage der Uhrzeiten für eine Lande-Bestätigung aus technischen Gründen nicht möglich sei.

«Schiaparelli» und der Satellit «Trace Gas Orbiters» (TGO) waren vor sieben Monaten vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. Sie gehören zum ExoMars-Programm der Raumfahrtbehörden Esa und Roskosmos.

Der Satellit TGO schwenkte am Abend nach schwierigen technischen Flugmanövern auf die vorgesehene Umlaufbahn um den Mars ein. «Es ist wirklich ein großer Moment, dass dieser TGO, mit dem wir Methan in der Atmosphäre untersuchen wollen, schon jetzt ein Erfolg ist», sagte Wörner. Spuren des Gases könnten auf biologische Aktivität hinweisen.

«Schiaparelli», benannt nach dem italienischen Astronomen Giovanni Schiaparelli (1835-1910), soll Esa und Roskosmos mit der Landung helfen, den zweiten Teil von ExoMars vorzubereiten. Für 2020 ist der Start eines Rovers zum Roten Planeten geplant. Dieser soll mit einem Bohrer in die Tiefen des Marsgesteins eindringen, um nach Spuren von organischem Leben zu suchen.

Unklar war zunächst, welche Auswirkungen ein möglicher Fehlschlag auf die weitere Umsetzung des ExoMars-Projekts haben wird. Esa und Roskosmos sehen das Projekt auch als Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen Westen und Ost in politisch heikler Zeit.

Polizist nach Schüssen von «Reichsbürger» doch nicht tot

Georgensgmünd (dpa) - Nach den Schüssen eines «Reichsbürgers» auf Polizisten in Mittelfranken ist ein Beamter doch nicht gestorben, sondern schwebt weiter in akuter Lebensgefahr. Das teilte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mittelfranken am Mittwochabend mit und entschuldige sich für eine vorige falsche Information. Zuvor hatte die Polizei den Tod des Beamten mitgeteilt.