Dienstag

Ab 2025: Die G20 verspricht weltweiten Zugang zum Internet

Etwas mehr als die Hälfte der Menschheit hat keinen regelmäßigen Zugang zum Internet. Bedenkt man die Tatsache, dass viele Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern auch keinen eigenen Stromanschluss und keinen sicheren Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, scheint der Internetanschluss nicht immer das drängendste Problem zu sein. Studien haben aber gezeigt, dass der regelmäßige Zugang zum Internet nicht nur dem Privatvergnügen dient, sondern auch die wirtschaftliche Entwicklung einer Region vorantreiben kann – etwa weil sich ganz neue Geschäftsmöglichkeiten ergeben. Die erstmals stattfindende G20-Digitalministerkonferenz hat daher beschlossen, bis zum Jahr 2025 sicherzustellen, dass jeder Mensch Zugang zum Internet besitzt.

Auch Google und Facebook arbeiten an Lösungen

Deutschland hat aktuell den Vorsitz der G20 inne und wurde bei dem Treffen von Wirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) vertreten. Im Vorfeld hatte es eine Auseinandersetzung innerhalb der Bundesregierung gegeben, weil sich gleich mehrere Minister für das Thema Digitalisierung verantwortlich fühlten. Die nun beschlossene weitere Verbreitung des Internets soll teilweise durch staatliche Förderung, teilweise aber auch durch private Investitionen realisiert werden. Tatsächlich haben auch die großen Internetkonzerne wie Google und Facebook ein großes Interesse daran, dass immer mehr Menschen ihre Dienste nutzen können. Facebook will daher Solardrohnen einsetzen, um das nötige Signal auch in abgelegenen Regionen zu verbreiten. Google hingegen setzt im Rahmen des „Project Loon“ auf in der Atmosphäre schwebende Ballons.

Auch die digitale Bildung soll vorangetrieben werden

Die G20-Minister wollen zudem sicherstellen, dass weltweit einheitliche Standards implementiert werden, sodass später eine Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen über die Landesgrenzen hinweg möglich bleibt. Einige Länder dürften von dieser Idee allerdings eher weniger begeistert sein. Der Iran beispielsweise hat bereits mit dem Aufbau eines eigenen Internets begonnen – kritische Inhalte sind dort natürlich nicht zu finden. Neben der Verbreitung des Internets haben sich die Minister zudem die digitale Bildung auf die Fahne geschrieben. Insbesondere Schulen sollen so ausgerüstet werden, dass die dort unterrichteten Schülerinnen und Schüler früh Erfahrung mit digitalen Inhalten sammeln können. Frauen und Mädchen in Entwicklungsländern werden zudem durch die Initiative #eSkills4Girls besonders gefördert.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen