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Ernährung: Genetisches Engineering kann gegen die Lust auf Zucker helfen

Zucker ist in großen Mengen nicht gesund. Das wird wohl kaum jemand bestreiten. Genauso wenig wie die Tatsache, dass das Zeug nun mal für viele Menschen verdammt lecker ist. Wer daran gewöhnt ist, regelmäßig Nahrungsmittel mit größeren Mengen Zucker zu konsumieren, der kommt von dieser Angewohnheit nicht so schnell wieder los. Schuld daran sind neurologische und biochemische Vorgänge, die ihren Anfang mit dem Geschmack des Zuckers nehmen. Forscher der Universität Yale haben in Fruchtfliegen einen Rezeptor gefunden, der den Tieren verrät, wann sie genug Zucker zu sich genommen haben. Dank genetischem Engineering könnten diese Menschen dabei helfen, ihre Lust auf Zucker in den Griff zu bekommen.

Gibt es solch ein System auch bei Menschen?

Die Forscher stolperten aus Zufall über den Rezeptor, während sie das Gen IR60b untersuchten, das nur in der Kehle von Fruchtfliegen vorkommt. Dessen Funktion war bisher noch vollkommen unbekannt. Die Forscher nutzten für ihre Untersuchungen eine Technologie, bei der sie bestimmte Gene mit Hilfe von Licht ein- und ausschalten können.

Zur Überraschung der Forscher führte die Deaktivierung von IR60b dazu, dass die Fruchtfliegen deutlich mehr Zucker zu sich nahmen als üblich. Wenn die entsprechenden Zellen aktiviert waren, nahmen die Fliegen deutlich mehr Zucker als üblich zu sich. „This was very surprising because most sugar-sensing taste cells promote eating, but these are doing just the opposite“, so John Carlson, der die Studie leitete.

Im nächsten Schritt wollen die Forscher untersuchen, ob es ähnliche Regulationssysteme auch bei Menschen gibt. Carlson wies darauf hin, dass Menschen und Fruchtfliegen bei der Kontrolle von Prozessen wie der Nahrungsaufnahme oft Ähnlichkeiten aufweisen. Sollte ein solches System auch bei Menschen existieren, wäre dies ein Ansatzpunkt, um mittels genetischem Engineering gegen Fettleibigkeit zu kämpfen.

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