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Nach Festnahme in Uckermark gehen Terrorermittlungen weiter

Potsdam/Gerswalde (dpa) - Nach dem Polizeieinsatz gegen einen Terrorverdächtigen aus der Uckermark dürfte sich heute entscheiden, ob Haftbefehl gegen den 17-jährigen Syrer beantragt wird. Die Ermittler versuchen derweil weiter, die Hintergründe aufzuklären. 

Hoffnung setzen sie dabei auch auf sichergestellte Handys und einen Tablet-Computer.

Am Dienstag hatten Spezialeinsatzkräfte der Polizei den Verdächtigen aus Gerswalde in Gewahrsam genommen. Der Asylbewerber soll erklärt haben, dass er in den «Heiligen Krieg» ziehe. Das Landeskriminalamt (LKA) hat mittlerweile zweifelsfrei geklärt, dass der Terrorverdächtige Syrer ist, teilte ein Polizeisprecher in Potsdam mit. Die ersten Vernehmungen hätten ergeben, dass sich der junge Mann in den vergangenen Monaten im Jugendheim Gerswalde radikalisiert hat.

Die Ermittler gehen vom Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat aus. Es wird geprüft, ob der 17-Jährige einen Selbstmordanschlag in Berlin plante. Entsprechende Hinweise soll die Brandenburger Polizei von Ermittlungsbehörden aus Hessen und Berlin erhalten haben. Zudem stehen auch die Mitbewohner des Verdächtigen im Fokus der Ermittler und werden befragt.

Laut Bundesinnenministerium gab es keine unmittelbare Anschlagsgefahr. Derzeit lägen dem Ministerium «keine Anhaltspunkte dafür vor, dass ein Anschlag unmittelbar bevorstand», sagte eine Sprecherin am Dienstagabend in Berlin. «Die Behörden haben schnell und frühzeitig reagiert, um ein Risiko für die Bevölkerung auszuschließen.»

«Es gab einen Brief an die Mutter, aus dem ganz unzweifelhaft seine Absicht hervorging», sagte Brandenburgs Innenminister Karl-Heinz Schröter (SPD). Die Mitteilung sei per WhatsApp verschickt worden. Der Jugendliche kam zunächst nur zur Gefahrenabwehr in Gewahrsam.

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Pressemitteilung Polizei

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